„Es gibt immer eine Möglichkeit, dass wir eure Daten freigeben“, droht die Hackergruppe auf ihrer Website.

Türklingeln und Überwachungskameras von Amazons Tochterfirma Ring sollten eigentlich für mehr Sicherheit sorgen. Tatsächlich gibt es aber immer wieder Kritik am Unternehmen: seien es die vermeintlich laxen Datenschutzbestimmungen oder etwa der Umstand, dass Videoaufnahmen im Ermittlungsfall an die Polizei weitergegeben werden.

Jetzt sollen Daten von Ring zudem noch Opfer einer großen Hackerbande geworden sein. Das Kollektiv Alphv postete auf seiner Webseite das Ring-Logo und eine Botschaft ans Unternehmen. Wie das Magazin Vice berichtet, sei keine Lösegeldsumme bekannt. 

Unklar, welche Daten konkret betroffen

In der Botschaft der Hacker wird nicht spezifiziert, welche Daten genau erbeutet wurden. Doch versicherte ein Ring-Sprecher gegenüber Vice, dass keine konkreten Kundendaten betroffen seien. Denn wie es weiter heißt, haben die beauftragten internen Sicherheitsexperten keinen Fremdzugriff auf die Systeme von Ring feststellen können.

Jedoch wurde bei einem verpartnerten Drittanbieter ein solcher Zugriff verzeichnet. Der nicht benannte Drittanbieter soll dabei keinen Zugang zu persönlichen Kundendaten gehabt haben.

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Alpv für skrupellose Erpressung bekannt

Wie viel Geld die Hacker für den Einbehalt der Daten fordern, ist nicht klar. Die Vergangenheit zeigte jedoch bereits, dass die Gruppe oftmals skrupellos und ohne Mitgefühl vorgehe. So wurden beispielsweise sensible Patientendaten und Fotos nach dem Hack eines US-Krankenhauses öffentlich geteilt, um Druck auszuüben. 

Auf ihrer Website führen die Hacker dabei unter dem Punkt „Kollektionen“ sämtliche Daten früherer Opfer, die nicht zahlten. Auf diese Weise können Kriminelle ganz einfach nach spezifischen Personendaten suchen.

Ring schon früher im Visier von Hackern

Es ist nicht das erste Mal, dass die Schwächen des cloudbasierten Sicherheitssystems offengelegt wurden. So sollen 2019 Hacker Zugriff auf die Ring-Geräte von US-Bürgerinnen und -Bürgern bekommen haben. Dadurch hätten sie nicht nur direkte Einblicke in die Privatsphäre dieser erhalten, sondern sie über die integrierte Sprachausgabe auch akustisch belästigen können.

Vergangenes Jahr veröffentlichte Amazon auch eine Comedy-Show im „Versteckte Kamera“-Stil. In der Show „Ring Nation“ wurden virale Überwachungskamera-Aufzeichnungen, beispielsweise von Paketboten oder lustigen Vorgarten-Unfällen, als unschuldiger Spaß zelebriert. 

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