In China sollen Amazon-Zulieferer Uiguren zu Zwangsarbeit verpflichtet haben.

Die Bedingungen in den jeweiligen Lieferketten der Unternehmen stehen immer stärker im Fokus: Derzeit sind sowohl in Deutschland als auch in der EU Gesetze dazu in Arbeit. Amazon muss sich jetzt gegen Vorwürfe wehren, nach denen Zulieferfirmen in China Angehörige der ethnischen Minderheit der Uiguren als Zwangsarbeiter beschäftigt haben sollen. Das kritisiert die NGO Tech Transparency Project in einem Bericht.

Chinesische Firmen beuten Uiguren aus

Demnach enthalte Amazons öffentliche Liste von Lieferanten mindestens fünf Unternehmen, die direkt oder indirekt mit der Zwangsarbeit der ethnischen Minderheit der Uiguren aus der chinesischen Region Xinjiang in Verbindung gebracht wurden. Dabei werden die unterdrückten Uiguren durch sogenannte „Arbeitstransfers“ in Fabriken in andere Teile Chinas gebracht, wobei sie die Fabriken teils weder verlassen noch nach Hause zurückkehren dürfen. Zu diesen Firmen sollen auch die chinesischen Amazon-Zulieferer Luxshare Precision Industry, AcBel Polytech und Lens Technology gehören. Weitere Unternehmen hätten noch über ein Jahr auf Amazons Lieferantenliste gestanden, obwohl derartige Methoden dort schon publik und sogar von der US-Regierung sanktioniert wurden. Der Bericht nennt noch einige weitere Beispiele. 

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Das sagt Amazon zu den Vorwürfen

Amazon verweist darauf, dass es Maßnahmen ergreife, wenn es Beweise für Zwangsarbeit erhalte. „Wir bewerten unsere Lieferkette, um die Branchen, Länder und Probleme zu identifizieren, in denen wir die besten Möglichkeiten haben, Risiken zu erkennen und anzugehen und einen positiven Einfluss auf die Arbeitnehmer zu haben. Falls wir ein Problem in unserer Lieferkette feststellen, handeln wir schnell und priorisieren Lösungen aus Sicht der Arbeitnehmer“, verspricht Amazon in seiner Lieferketten-Verpflichtung.

USA verbietet Importe aus Xinjiang

Amazons Problem hat nicht nur einen moralischen Aspekt, sondern seit kurzem auch gesetzliche Relevanz: Die neue US-Regierung unter Joe Biden hat laut CNN erst im Dezember 2021 ein Gesetz erlassen, dass wegen der Zwangsarbeit Importe aus der betreffenden chinesischen Region Xinjiang generell verbietet. Die US-Regierung bezeichnete das generelle Vorgehen Chinas gegen die Uiguren als „Völkermord“. China weist alle derartigen Vorwürfe zurück.

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