Der Ex-Mitarbeiter und Streikführer Chris Smalls klagt wegen nicht ausreichender Corona-Schutzmaßnahmen gegen Amazon.

Die Coronapandemie bringt Amazon zwar immense Gewinne – aber auch jede Menge Ärger vor Gericht. Ein Ex-Mitarbeiter hat gegen Amazon Klage eingereicht, wie Techcrunch berichtet. Er wirft seinem alten Arbeitgeber vor, die Mitarbeiter nicht ausreichend vor dem Coronavirus zu schützen.

Kritik an Amazon: „Wie Abfall weggeworfen“

Amazon habe zeitweise während der Covid-19-Pandemie seine Mitarbeiter – vor allem Latinos und Persons of Color – unter anderem nicht bzw. zu spät mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet, so einer der Vorwürfe. Damit hätte das Unternehmen sowohl gegen Menschenrechtsgesetze von New York City sowie gegen Bundes- und Staatsgesetze verstoßen. „Ich war ein loyaler Arbeiter und habe alles für Amazon gegeben, bis ich kurzerhand entlassen und wie Abfall weggeworfen wurde, weil ich darauf bestand, dass Amazon seine engagierten Arbeiter vor Covid-19 schützt“, erklärte Christian Smalls.

Smalls ist kein Unbekannter im Aufbegehren gegen Amazon: Der ehemalige Lagerarbeiter hatte unter anderem in der Corona-Zeit einen Streik angeführt, wurde daraufhin von Amazon – aus proklamierten anderen Gründen – entlassen; später protestierte er mit anderen Demonstranten vor Jeff Bezos’ Villa.

 

Auch der bekannte US-Bürgerrechtler Jesse Jackson unterstützt die Klage. „Chris’ Fall ist ein klassisches Beispiel dafür, wie die Gier und Gefühllosigkeit von Unternehmen Gemeinden unsäglichen und unnötigen Risiken aussetzen kann“, sagt der Aktivist.

Das sagt Amazon zu der Klage

Amazon hat sich nicht konkret zu der Klage geäußert, das Unternehmen erklärt aber laut Techcrunch seine Solidarität mit schwarzen Mitarbeitern, Kunden und Partnern. Amazon verweist generell bei jedweder Corona-Kritik stets auf sein umfangreiches Engagement zum Schutz seiner Arbeiter. 

Erst in der vergangenen Woche wurde eine ähnliche Klage gegen Amazon vor einem New Yorker Gericht abgewiesen.