Online-Riese Amazon will seine Mitarbeiter in den US-amerikanischen und europäischen Logistikzentren besser vor dem Coronavirus schützen und wird ab kommender Woche unter anderem Temperaturmessungen durchführen.

Schon jetzt steht fest: Amazon wird als einer der Profiteure aus der Coronakrise hervorgehen. Der Online-Händler konnte seinen Wert um mehr als 100 Milliarden US-Dollar steigern. Dass die Welt nun verstärkt Waren online bestellt, kommt Amazon unheimlich zugute. Allerdings musste sich der US-Konzern auch harsche Kritik gefallen lassen, die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen in den eigenen Logistikzentren seien nicht ausreichend genug. Alleine in den USA hätten sich inzwischen in 19 Lagern Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt.

Nun reagiert das Unternehmen mit verschärften Maßnahmen und wird ab kommender Woche in den USA und auch in Europa bei jedem Arbeiter vor Schichtbeginn die Temperatur messen. Bei über 38 Grad Celsius wird der betroffene Mitarbeiter umgehend nach Hause geschickt. Erst nach drei Tagen ohne Fieber kann der Angestellte wieder zurück zur Arbeit kommen. Außerdem werden den Amazon-Arbeitern Gesichtsmasken zur Verfügung gestellt, wie Dave Clark, Senior Vice President of Worldwide Operations bei Amazon, in einem Blogpost schreibt.

80.000 neue Mitarbeiter eingestellt

Um das erhöhte Arbeitsaufkommen zu bewältigen, hat der US-Konzern Mitte März angekündigt, 100.000 weitere Mitarbeiter einzustellen. Bislang konnten rund 80.000 neue Arbeiter gefunden werden, 150 Millionen US-Dollar hat Amazon dafür investiert.

Die jetzt angekündigten neuen Maßnahmen kommen nach einer Reihe von Negativschlagzeilen für Amazon. So wurde erst vor wenigen Tagen bekannt, dass der Konzern einen Mitarbeiter gekündigt hat, weil er einen Streik aufgrund der schlechten Schutzmaßnahmen organisiert hatte. Amazon hatte die Kündigung interessanterweise mit der Nicht-Einhaltung der Schutzmaßnahmen des Streikführers begründet. Er habe „mehrere Verwarnungen wegen Verletzung der Richtlinien zur sozialen Distanzierung erhalten“.