Spionage, DDoS-Attacken, Betrugsversuche mit falschen Chefs oder Ransomware-Angriffe: In der Online-Welt lauern viele Gefahren, gegen die sich Unternehmen mit diversen Sicherheitsvorkehrungen rüsten müssen, weil die Folgen sonst möglicherweise immens sein können. Wie immens, zeigt nicht zuletzt ein Fall, auf den die Sicherheitsexperten von Zscaler Threatlabz jüngst hinwiesen.

Gegen die betroffene Firma sei Anfang des Jahres eine Ransomware-Attacke durchgeführt worden, wobei die Täter mit der Verschlüsselung von Unternehmensdaten schließlich sagenhafte 75 Millionen Dollar Lösegeld erpressten. 

Rekordzahlung nach Ransomware-Angriff

Die Zahlung stelle einen neuen Negativrekord dar: Es soll sich um „die größte jemals gemeldete Transaktion im Zusammenhang mit Ransomware“ handeln, schreibt das Tech-Portal Golem. Der US-amerikanische Blockchain-Analyst Chainalysis habe die Zahlung im Rahmen des aufsehenerregenden Vorfalls bestätigt.

Um das Ausmaß besser einordnen zu können, sei der bisherige Spitzenwert herangezogen: Vor dem jüngsten Vorfall lag die höchste Zahlung nach einer Ransomware-Attacke bis dato bei 40 Millionen Dollar. Gezahlt wurde sie im Jahr 2021 vom Versicherungsanbieter CNA. Es handelt sich also um eine Steigerung um fast 88 Prozent.

Betroffenes Unternehmen bleibt unbekannt

Namentlich genannt wurde die erpresste Firma, über die die Forscher berichten, nicht. Sie soll sich aber unter den Fortune 50 befinden. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Top-Unternehmen, denen die größten langfristigen Wachstumsaussichten nachgesagt werden. Nähere Informationen gibt es hingegen rund um die Angreifer: Sie sollen sich Dark Angels nennen und seit Frühjahr 2022 aktiv sein.

Es bestehe die Sorge, dass Hacker solche Erfolge als Antrieb für weitere Angriffe nutzen – nicht nur die gleichen Täter könnten sich motiviert fühlen. Auch das Interesse von Nachahmungstätern könne geweckt werden, „die einen solchen Erfolg wiederholen wollen, indem sie ihre Schlüsseltaktiken übernehmen“, werden die Zscaler-Forscher weiter zitiert.

Die Auswahl der Opfer sei alles andere als willkürlich. Die Dark Angels würden laut Zscaler gezielt große Unternehmen ins Auge fassen, weil hier das Potenzial der Lösegeldzahlungen groß sei. 

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