Jeff Bezos gründet die Stiftung „Day One“ und will damit obdachlose Familien unterstützen. Zum Start steckt er zwei Milliarden Dollar in das Projekt.

Jeff Bezos hat via Twitter die Gründung einer Stiftung angekündigt. Der „Day One Fund“ soll obdachlose Familien unterstützen und Vorschulen in armen Gegenden finanzieren. Die Stiftung wird nach Bezos‘ Day-One-Philosophie benannt, die besagt, dass man jeden Tag wie einen Neuanfang angehen sollte. Zum Start pumpt Bezos zwei Milliarden US-Dollar in die Stiftung.

Reaktion auf Kritik?

Day One wird in den Families Fund und den Academies Fund aufgeteilt. Letzterer kümmert sich um ein Netzwerk von Montessory-inspirierten Vorschulen in armen Gegenden und soll eine Organisation gründen, die diese Vorschulen auch betreibt. Der Day One Families Fund soll für die gleiche Vision stehen, für die auch Mary’s Place steht: „no child sleep outside“. Mary’s Place ist ein Projekt, das obdachlosen Familien ab 2020 ein Heim auf dem Amazon-Campus geben soll.

Dass Bezos sein Vermögen künftig, ganz nach dem Vorbild Bill Gates, vermehrt für altruistische Zwecke nutzen will, ist schon länger bekannt. Im vergangenen Jahr fragte er die Netzgemeinde nach Vorschlägen, wie er sein Geld einsetzen könne, um Gutes zu tun. Mit einem Vermögen von mittlerweile über 150 Milliarden Dollar hat er in jedem Fall genug davon.

Die Bekanntmachung von Bezos rief aber auch einige Kritiker auf den Plan, die Bezos und Amazon Doppelmoral vorwerfen. Auf Amazons Drängen hin kippte die Stadt Seattle Pläne für eine Obdachlosensteuer, mit der arme Menschen unterstützt werden sollten. Zudem solle Amazon erst einmal in den eigenen vier Wänden dafür sorgen, dass Mitarbeiter vernünftig behandelt und vergütet werden. Immer wieder steht das Unternehmen für seine Arbeitsbedingungen in der Kritik. Bezos Engagement und Projekte wie Mary’s Palace zeigen aber den guten Willen des Handelsriesen – und sei es auch nur wegen der Pflege des eigenen Images.