Die Starkregenfälle im Süden Deutschlands schränken auch den Bahnverkehr ein. Gewitter sowie Stark- bzw. Dauerregen haben in den letzten Tagen zahlreich zu Hochwasser in bayerischen und baden-württembergischen Regionen geführt. Zwei Personen kamen ums Leben. Die Lage in einzelnen Landkreisen ist dramatisch, mehrere Gemeinden haben bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Zwar gehen die Fluten an den Zuflüssen der Donau langsam zurück, allerdings verlagert sich das Hochwasser nun an die Donau. Nach wie vor kann es laut dem Deutschen Wetterdienst gebietsartig weitere starke Regenfälle geben.

Infolge des Hochwassers ist es vielerorts zu Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen, Straßen sind teils überspült oder versperrt. Und auch bei Zugverbindungen gibt es starke Beeinträchtigungen. „Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt“, teilt die Deutsche Bahn mit.

München aus mehreren Richtungen nicht per Zug erreichbar

Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen aktuell nicht anfahren. Das gilt etwa für Züge aus Richtung Stuttgart, Würzburg und Nürnberg. Außerdem kommt es zu einzelnen weiteren Zugausfällen nördlich und westlich des Störungsgebietes. Ausfälle betreffen beispielsweise die Strecken München–Nürnberg–Erfurt–Berlin, Karlsruhe–Stuttgart–Ulm–Augsburg–München oder Stuttgart–Mannheim–Frankfurt/Main. Auf der Strecke Nürnberg–Würzburg verspäten sich die Züge um zusätzlich etwa 25 Minuten. Auch der Nahverkehr ist in Bayern stark beeinträchtigt. In Baden-Württemberg kommt es vereinzelt zu Streckensperrungen, heißt es zur aktuellen Verkehrslage.

Fahrgäste, die bis einschließlich zum 2. Juni ein Ticket erworben haben, es für eine Reise im Zeitraum vom 2. bis 4. Juni nutzen wollten und die Fahrt aufgrund von Unwetterschäden verschieben mussten oder möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben.

ICE nach Erdrutsch entgleist

Dass die Strecken durch die Wassermassen teils stark gefährdet sind, zeigte sich bei einem Zugunfall am Wochenende auf der Verbindung zwischen dem baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd und München. Am Samstagabend entgleisten die ersten beiden Waggons eines ICE infolge eines Erdrutsches. Die 185 Passagiere überstanden die Entgleisung unverletzt. Inzwischen konnte der Zug aus eigener Kraft den Unfallort wieder verlassen, meldet der Südwestdeutsche Rundfunk.

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