Auf der Drohnenkonferenz Xponential hat Amazon-Manager Gur Kimchi Amazons Forderungen für eine global einheitliche Luftraumregulierung deutlich gemacht. So soll es verschiedene Flugzonen geben. Außerdem werden neue Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten angestrebt. Der Plan sieht vor, dass diese Regelungen im Idealfall vom ersten Tag an umgesetzt werden.

Amazons Drohnenprojekt Prime Air ist bereits ziemlich weit fortgeschritten, hat jedoch noch mit der Luftraumregulierung zu kämpfen. Deshalb hat Amazon-Manager Gur Kimchi jetzt Pläne auf den Tisch gebracht, mit denen der gesamte Luftraum einheitlich und weltweit geregelt werden soll. Anderenfalls droht seiner Meinung nach Chaos in der Luft. Folgendes Szenario hat Kimchi dabei im Hinterkopf: „Der Luftraum wird eines Tages verstopft werden.“ Deshalb möchte er den Luftbereich am liebsten in folgende Bereiche aufgeteilt wissen, hat dabei aber weniger eigene Interessen als den Erfolg des Amazon-Drohnenprojekts Prime Air im Hinterkopf.

Luftraum soll in drei horizontale Flugzonen unterteilt werden

Ausgangspunkt der Überlegungen von Kimchi ist eine Flugverbotszone zwischen 400 und 500 Fuß (umgerechnet 122 bis 152 Meter) über dem Boden. In diesem Höhenbereich sollen weder Drohnen, noch private oder geschäftliche Flugzeuge unterwegs sein. Der Bereich oberhalb dieser Zone wird weiterhin von der bestehenden Flugverkehrskontrolle verwaltet und soll der klassischen Luftfahrt dienen. Unterhalb dieser Zone schwebt Kimchi ein zweigeteilter Raum für Hobby-Drohnen und leistungsfähige Drohnen vor. Während zwischen 200 und 400 Fuß (61 bis 122 Metern) leistungsfähige Drohnen - gern auch in rasantem Tempo - unterwegs sein sollen, bleibt der Luftraum bis 200 Fuß (circa 61 Meter Höhe) Hobbygeräten sowie unbemannten Luftfahrzeugen vorbehalten. Darunter werden auch Inspektionsflüge verstanden. Für den Drohnenverkehr soll hinsichtlich der Aufsicht nicht die Flugverkehrskontrolle zuständig sein. Stattdessen sollen diesen Bereich Luftverkehrskontrolleure übernehmen, die sich bei ihrer täglichen Arbeit auf modernste Technik berufen können sollen, um so den Drohnenverkehr zu überwachen.

Pläne sollen vom ersten Tag an gelten

So weit so gut, was horizontale Flugzonen betrifft. Doch auch vertikale Sonderzonen zieht Amazon ins Kalkül. Einerseits sind Flugverbotszonen rund um Flughäfen oder temporäre Einsatzgebiete, zum Beispiel in der Nähe von Bränden oder bei Einsätzen rund um öffentliche Auftritte berühmter Persönlichkeiten geplant. Andererseits sollen Sonderzonen eingerichtet werden, wo Hobbydrohnen Testflüge unternehmen könnten.

Wie heise.de berichtet, ist Amazons Ziel, die Regelungen für den Luftraum vom ersten Tag an global umsetzen zu können. Die auf der Xponential-Konferenz vorgestellten Erklärungen wurden dabei wohl mit gemischten Reaktionen zur Kenntnis genommen. So positiv die konkreten Vorschläge von Amazon angenommen wurden, konnte das Publikum nicht erkennen, dass Amazon seine Bedürfnisse an die Situation anpasst. Vielmehr fordert Amazon, dass der Luftraum so gestaltet wird, dass die Prime Air-Drohnen freie Fahrt genießen.