Nokia hat jetzt Klage gegen Amazon eingereicht und fordert Entschädigung.

Wegen Patentverletzung hat Nokia jetzt Klage sowohl gegen Amazon als auch HP eingereicht. Grund sind Patentverletzungen, die Amazon unter anderem mit seinem Streamingdienst Prime Video und dem Portal Twitch begehen soll. „Amazon Prime Video und die Streaming-Geräte von Amazon verletzen eine Reihe von Nokias Multimedia-Patenten, die mehrere Technologien abdecken, darunter Videokomprimierung, Bereitstellung von Inhalten, Inhaltsempfehlungen und Aspekte im Zusammenhang mit der Hardware“, schreibt der finnische Telekommunikationskonzern in einer Mitteilung.

Eingereicht wurde die Klage in den USA, Deutschland, Indien, Großbritannien sowie beim Einheitlichen Patentgericht der EU mit Sitz in Paris. Nokia will mit der Klage sowohl einen Schadensersatz in ungenannter Höhe als auch einen Verkaufsstopp der betroffenen Geräte erreichen.

Amazon profitiert von Nokias Entwicklungen

Nokia betont in dem Schreiben, dass das Unternehmen ein Gerichtsverfahren nie als erste Möglichkeit in Betracht zieht. Man habe in der Vergangenheit versucht, mit Amazon zu einer Übereinkunft zu kommen. Allerdings soll der US-Konzern von Nokia patentierte Techniken für effizientes Video-Streaming in hoher Qualität nutzen, sich bislang aber geweigert haben, die Patente anzuerkennen, wie Heise zum Hintergrund der Klage schreibt. Nokia soll nach eigenen Angaben seit 2017 mehr als 250 Lizenzen abgeschlossen haben, darunter auch mit namhaften Partnern wie Apple und Samsung und dabei nur sechs Gerichtsverfahren angestrengt haben. „Mit Amazon und HP führen wir seit mehreren Jahren Gespräche, aber manchmal ist ein Rechtsstreit die einzige Möglichkeit, auf Unternehmen zu reagieren, die sich nicht an Regeln halten wollen, die von anderen befolgt und respektiert werden. Und um es klar zu sagen: Amazon und HP profitieren erheblich von Nokias Multimedia-Erfindungen“, heißt es vom finnischen Unternehmen weiter.

In der Vergangenheit hatte Nokia bereits ähnliche Klagen gegen Lenovo und Daimler eingereicht, beide Parteien konnten sich schließlich aber einigen.