Mit einem smarten Alexa-Kühlschrank könnte Amazon immer weiter in die Haushalte eindringen.

„Eier, wir brauchen Eier“ – gut, das hat zwar Torwart-Ikone Oliver Kahn gesagt, könnte aber vielleicht auch irgendwann aus einem Amazon-Kühlschrank schallen. Denn das Unternehmen soll an einem Hightech-Kühlschrank arbeiten, der die Lebensmittel im Blick hat und nachbestellen könnte, wie Techcrunch berichtet.

Laut Insidern arbeite ein eigenes Team seit mindestens zwei Jahren an dem Projekt namens „Project Pulse“ (engl. Puls, aber auch Hülsenfrucht!) und hat dafür jährlich 50 Millionen Dollar investiert. Der Kühlschrank soll dabei mit der aus den Amazon-Go-Läden bekannten Technologie ausgerüstet werden, die mittels eines Hightech-Systems aus Sensoren und Kameras erkennt, wenn Kunden etwas aus den Regalen nehmen.

Alexa-Kühlschrank schlägt Bestellung vor

Der Kühlschrank könnte so die Essgewohnheiten analysieren, feststellen, welche Lebensmittel zur Neige gehen, dann eine Bestellung vorschlagen oder selbst durchführen – im Idealfall natürlich wohl bei Amazon, Amazon Fresh oder seiner Bio-Kette Whole Foods. Ernährungstipps oder Rezeptvorschläge wären ebenso möglich. Auch Alexa könnte bei dem Kühlschrank zum Einsatz kommen. Amazon soll dabei mit Haushaltsgeräteherstellern zusammenarbeiten, erste Gespräche hätten schon stattgefunden. Amazon selbst hat den Bericht gewohnheitsmäßig als „Gerücht“ bzw. „Spekulation“ bezeichnet.

Das Projekt erinnert an Amazon Dash, den Bestellbutton, mit dem Nutzer etwa Waschmittel und Co. einfach nachbestellen konnten. Dash wurde jedoch im August 2019 weltweit eingestellt – unter anderem wegen massiver Kritik von Verbraucherschützern.

So erobert Amazon die Haushalte

Würde der Amazon-Kühlschrank tatsächlich in der Form auf den Markt kommen, wäre es ein weiterer Schritt in die Alltagsumgebung der Nutzer. Dabei spielt Alexa die entscheidende Rolle, die mit immer mehr Geräten verknüpft wird – wie etwa dem rollenden Heimroboter Astro, aber kurioserweise auch mit einem Seifenspender. Amazons mögliches Ziel: Der Nutzer ist quasi konstant von einem Netz aus Amazon-Geräten umgeben, die sein Smart Home steuern, im Auto Funktionen übernehmen etc. Dieses sogenannte Ambient Computing soll dem Nutzer den Alltag erleichtern – macht ihn aber auch weiter abhängig von den Diensten des Unternehmens.