Amazons auf KI basierendes System Distance Assistant soll die Corona-Infektionsgefahr in den Logistiklagern verringern, in dem es Arbeiter bei zu geringer Entfernung warnt. 

Immer wieder muss sich Amazon in der Coronakrise mit der Kritik mangelnden Schutzes seiner Arbeiter in den Logistiklagern auseinandersetzen. Jetzt hat der E-Commerce-Riese mit dem Distance Assistant ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes System vorgestellt, das das Einhalten des Mindestabstands in den Lagern unterstützen soll, wie Amazon bekannt gibt.

So soll Amazons Distance Assistant funktionieren

Und so funktioniert der Distance Assistant: Die Mitarbeiter in den Amazon-Zentren sehen sich und ihre Kollegen auf großen 50-Zoll-Bildschirmen, beim korrektem Abstand von sechs Fuß (ca. zwei Meter) erscheint jeweils ein grüner Kreis um die Person, ist man sich zu nah, wird man mit einem roten Kreis gewarnt, mehr Abstand zu halten. Die Methode wird derzeit in einzelnen US-Lagern getestet und soll in den nächsten Wochen landesweit eingesetzt werden. Amazon will die Distance-Assistant-Technologie auch als Open Source zur Verfügung stellen, so dass auch andere Unternehmen das System für sich nutzen können.

 

Arbeiter in den USA und Deutschland hatten sich immer wieder über den aus ihrer Sicht unzureichenden Schutz vor einer möglichen Ansteckung beschwert, so sei etwas das Einhalten des geforderten Mindestabstands in Umkleideräumen, am Eingang oder in den Bussen zu den Logistikzentren gar nicht möglich gewesen, hieß es. Amazon hat inzwischen rund 150 Prozesse umgestellt und testet unter anderem einen Roboter, der mittels UV-Strahlung Oberflächen entkeimen soll.

Warngeräte und Aufpasser – so will Amazon seine Mitarbeiter noch schützen

Weitere Schutzmaßnahmen sind in Arbeit, wie Reuters berichtet. Demnach testet Amazon ein tragbares Gerät, das die Arbeiter warnt, wenn sie sich zu nahe kommen. Außerdem sollen laut internen Stellenanzeigen extra Mitarbeiter, sogenannte social distancing ambassadors, eingestellt werden, die auf das Einhalten der Schutzmaßnahmen achten sollen. Amazon hat sich zu den von Reuters genannten Maßnahmen nicht geäußert.