Alexa reagiert auf Nutzeranfragen bereits sehr eloquent. Amazons Sprachassistentin stößt aber an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Aussagen in bestimmten Situationen umfangreich und tiefgehend zu verstehen.

Über Alexas Technologie und auch die Grenzen der künstlichen Intelligenz sprach der leitende Alexa-Wissenschaftler bei Amazon, Rohit Prasad, vergangene Woche auf der EmTech Digital 2019. In diesem Zusammenhang stellt sich der Forscher selbst die Frage „Alexa, warum bist du nicht schlauer“, schreibt MIT Technology Review, Veranstalter der KI-Konferenz. 

Alexas Grenzen: Aussagen im Kontext richtig deuten

Leichte Sachverhalte und Informationen wiederzugeben, sind für Sprachassistenten wie Alexa, aber auch Google oder Siri, relativ unproblematisch. Doch ob eine Frage oder Aussage richtig verstanden wird, hängt neben ihrem Informationswert eben auch davon ab, welches Weltwissen der Empfänger hat und in welcher Situation etwas gesagt wird. „Die Sprache ist per Definition kompliziert und mehrdeutig“, erläutert Prasad. „Überlegungen und der Kontext müssen einfließen.“

Eben das ist für Sprachassistenten schwieriger: Alexa hat viel enzyklopädisches Wissen, doch reicht das nicht aus, um in jeder Situation klar festzustellen, welche Antwort gewünscht ist. Auch anscheinend einfache Fragen wie „Wie hoch ist die Temperatur“ lassen mehrere Möglichkeiten zu, etwa eine Information über das Wetter oder aber über die Thermostatanzeige an der Heizung, so Prasads Beispiel. Einige Reaktionsmöglichkeiten habe die KI laut dem Wissenschaftler bereits. So kann Assistent die Tageszeit erkennen oder sich daran erinnern, welche Fragen ein Nutzer schon öfter stellte.

Sprachassistenten müssen die Welt selbst erkunden

Doch damit Alexa auch vieldeutige Aussagen korrekt einordnet, müsste sie mehr können: „Der einzige Weg, intelligente Assistenten wirklich intelligent zu machen, ist, ihr Augen zu geben und sie die Welt erkunden zu lassen“, meint Prasad. Mit anderen Worten: Alexa braucht einen Körper bzw. eine physische Form. Könnte das vielleicht ein Roboter sein?

So weist auch Technology Review auf Gerüchte hin, dass Amazon an Robotern für den Heimbedarf arbeitet – diese gab es bereits vergangenes Frühjahr. Ein Roboterassistent würde jedenfalls Fähigkeiten wie Sprechen, Sehen und Bewegungen vereinen, was zu mehr Interaktion bzw. Feedbackmöglichkeiten führt. Dadurch könnte eine KI noch intelligenter werden, heißt es. Im Fachgespräch auf der EmTech Digital brachte Prasad auch weitere Beispiele und Diskussionsansätze zum Thema KI, einen Video-Mitschnitt davon gibt es bei Technology Review