Amazon will, dass die Alexa-Nutzer die smarte Assistentin mehr zum Einkaufen nutzen und arbeitet dafür an Werbe-Deals mit Unternehmen der Verbrauchsgüterindustrie.

Jeff Bezos will laut recode das Thema Voice Commerce (also das Einkaufen per Sprachbefehl) stärker angehen. Bisher haben die Alexa-Nutzer die Assistentin kaum zum Einkaufen benutzt: Nur zwei Prozent sollen Alexa wirklich zum Shopping verwenden, so ein Bericht von retaildive. Wie recode berichtet, arbeitet Amazon schon seit Monaten an Werbe-Deals mit Unternehmen, um das zu ändern. Die Firmen sollen sich in ihrer Werbung auf Alexa beziehen und zum Beispiel Äußerungen von Alexa in ihre jeweiligen Kampagnen oder Spots aufnehmen. Im Gegenzug sollen sie dafür Werbeplätze bei Amazon sowie Alexa-Nutzungsdaten über ihre Produkte erhalten. Anzeigen auf Alexa zu schalten ist derzeit noch nicht möglich. Amazon wollte den Bericht nicht kommentieren.

Unternehmen sollen quasi kostenlos für Alexa werben

Ob sich viele Unternehmen darauf einlassen, ist aber unklar. Recode, das sich auf interne Amazon-E-Mails bezieht, spricht von „steilen Bedingungen“, die Amazon aufstellt. Immerhin erhielte Alexa so fast kostenlose Werbung, vermutlich in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar. Das Ziel ist aber klar: „Der Effekt ist, dass die Verbraucher denken werden, dass das Voice Shopping angekommen ist“, erklärt Jason Goldberg von der digitalen Marketingagentur Sapient Razorfish. 

Im Fokus von Amazons Werbe-Deals stehen dabei Konsumgüter-Unternehmen wie Waschmittel-Hersteller und Co. Denn bei Produkten wie Seife, Lebensmitteln oder Windeln spielt das Visuelle weniger eine Rolle und der Einkauf via Voice Commerce wäre naheliegender. 

Derartige Deals sind für große Unternehmen keine Seltenheit: Unter anderem bewerben auch viele Banken in den USA Apple Pay. Doch das Projekt unterstreicht Amazons Ansinnen, Alexa als Einkaufshelfer noch bekannter zu machen und die Leute in Richtung Voice Commerce zu bewegen. In Deutschland sollen laut einer Studie bereits 40 Prozent der Befragten Alexa auch zum Online-Shopping benutzen. Viele Nutzer haben allerdings wegen des Datenschutzes Vorbehalte.