Amazon ist mit seinem smarten Sprachassistenten noch längst nicht am Ziel angekommen. In Zukunft sollen komplexe Gespräche mit Alexa geführt werden, ähnlich wie dies die Besatzung in Star Trek mit dem Computer handhabt.

Seitdem Amazon 2014 seinen ersten smarten Sprachassistenten in Form des Echos in den USA auf den Markt gebracht hat, ist einiges passiert. Nicht nur sind mit dem Google Assistant und Cortana weitere intelligente Systeme gefolgt – von denen bislang allerdings keines an der Marktmacht vom Echo rütteln konnte – auch hat sich Alexa in den letzten drei Jahren unheimlich weiterentwickelt. Inzwischen gibt es über 25.000 Alexa-Skills, in Deutschland immerhin 2.500, und täglich werden es mehr. Mit Jeopardy existiert sogar schon der erste kostenpflichtige Skill. Das allerdings reicht Amazon noch längst nicht aus. In Zukunft soll Alexa nicht nur auf einfache Befehle reagieren, sondern auch komplexe Gespräche führen können.

Inspiration: Science-Fiction-Serie Stark Trek

Schon in einem früheren Gespräch mit der Washington Post gab Jeff Bezos seine Ambitionen bekannt, einen intelligenten Computer nach dem Vorbild von Star Trek bauen zu wollen. Mit Alexa ist man jetzt einen großen Schritt gegangen. Wie ernst es dem Unternehmen ist, zeigt sich auch daran, dass aktuell rund 5.000 Entwickler an dem smarten Sprachassistenten arbeiten. Und das ist längst nicht alles. In Berlin soll im kommenden Jahr zusätzlich ein neues Forschungszentrum entstehen. Die Ziele stehen aber fest: Mit Alexa so zu reden, wie mit einem Menschen. Allerdings sollen keine Allerweltsgespräche geführt werden, "sondern [...] die Möglichkeit, dem Assistenten komplexere Befehle per Sprache geben zu können", heißt es von Alexa-Chef Al Lindsay gegenüber t3n.

Um das zu realisieren, lässt sich Amazon nicht lumpen. Der US-Konzern hat den sogenannten Alexa Prize ausgelobt. Universitäts-Teams sollen Chatbots entwickeln, die eine 20-minütige zusammenhängende Konversation mit Alexa ermöglichen. Der Preis: Stattliche 2,5 Millionen Dollar.

Alexa aktuell noch zu „dumm“

Nach Auffassung von Lindsay sind die aktuellen auf dem Markt erhältlichen Sprachassistenten noch nicht intelligent genug, regelrecht „dumm“. Dies begründet er vor allem mit der Tatsache, dass Nutzer bestimmte Phrasen aussprechen müssen, um den Lautsprecher zu aktivieren und eine Aktion durchzuführen. Das sei wenig intuitiv. In Zukunft soll Alexa weitaus mehr Phrasen verstehen können, um so die Interaktion mit dem Lautsprecher weitaus natürlicher und menschlicher zu machen. Auch soll sich Alexa dahin gehend verbessern, dass es zwischen mehreren Personen und dessen Stimmen unterscheiden kann und somit als smarter Assistent für verschiedene User dient. Aktuell ist Alexa mit einem Marktanteil von 76 Prozent absoluter Spitzenreiter in den USA. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt.