Den Amazon-Abgeordneten im Europaparlament droht jetzt Ärger.

Zahlreiche Mitglieder des Europäischen Parlaments (MEP) zeigen sich verärgert über die Amazon-Lobbyisten und fordern nun, dass den Abgeordneten der Zugang zu den Gebäuden des Europaparlaments verboten wird. Ausschlaggebend für die Forderung ist das mehrmalige Fernbleiben der von Amazon bezahlten Mitglieder bei Anhörungen. „Es ist respektlos, die Anhörung eines Parlaments nicht wahrzunehmen. Das muss Konsequenzen für Amazon haben. Ein Entzug der Hausausweise ist das richtige Signal“, wird Max Bank von der Organisation Lobbycontrol bei Golem zitiert.

Die Parlamentsausschüsse hatten mehrfach zu Anhörungen geladen, die sich mit den Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren des Online-Händlers befassen sollten. Zuletzt fand am 23. Januar 2024 eine solche Sitzung statt, zu der sowohl Gewerkschaften als auch Vertreter von Amazon eingeladen waren. Letztere sagten die Teilnahme allerdings ab.

Gemeinsamer Austausch wird verweigert

Bereits im Mai 2021 hatte Amazon die Einladung zu einer Anhörung ausgeschlagen, auch eine Delegiertenreise des Parlaments zu Logistikzentren von Amazon in Deutschland und Polen, um sich die dortigen Arbeitsbedingungen anzuschauen, wurde kurzfristig abgesagt. Inzwischen soll der Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) bereits einen Brief an Parlamentspräsidentin Roberta Metsola geschrieben und darin den Entzug der Hausausweise der 14 Lobbyisten gefordert haben.

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