Amazon wird der Polizei keinen Zugriff mehr auf Ring-Videomaterial gewähren.

In der Vergangenheit konnte Amazons Tochterunternehmen Ring aufgezeichnete Videos an die Polizeibehörden weiterleiten. Dieses Vorgehen war Datenschützern schon länger ein Dorn im Auge. Nun hat der Online-Riese sein Vorgehen geändert und verweigert künftig den Zugriff auf das Videomaterial.

Eric Kuhn, Leiter der Neighbors-App, teilte in einem Blogbeitrag mit: „Öffentliche Sicherheitsbehörden wie Feuerwehr- und Polizeiabteilungen können die Neighbors-App weiterhin nutzen, um hilfreiche Sicherheitstipps, Updates und Gemeindeveranstaltungen zu teilen. Sie können das RFA-Tool jedoch nicht mehr verwenden, um Videos in der App anzufordern und zu erhalten“, wird er bei Techcrunch zitiert.

Funktion stand oft in der Kritik

Dass Amazon das aufgezeichnete Videomaterial im Verdachtsfall an die Kriminalbehörden weitergeleitet hat, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert. So wandte sich der Senator von Massachusetts, Ed Markey, im Jahr 2019 sogar in einem offenen Brief an den damaligen Amazon-Chef Jeff Bezos. „Obwohl Amazon Ring als ‘neue Nachbarschaftswache Amerikas’ vermarktet, erfasst und speichert die Technologie Videos von Millionen von Haushalten und sammelt Aufnahmen von zahllosen Passanten, die möglicherweise nicht wissen, dass sie gefilmt werden.“

Zusätzlich äußerte er Bedenken hinsichtlich einer unverhältnismäßigen Fehlidentifikation bei Menschen mit dunklerer Hautfarbe. Dass Amazon die Weiterleitung der Videos nun beendet hat, dürfte für Datenschützer ein positives Zeichen sein.

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