Amazon forciert das Thema Präsenzarbeit weiter. Nun wurden neue Maßnahmen bekannt, damit die Belegschaft ins Büro kommt. 

Seit Mai gilt bei dem Tech-Riesen wieder eine Büropflicht. Auf die ein oder andere Weise erhöhte Amazon deshalb in den letzten Monaten den Druck auf die Mitarbeitenden, damit diese wieder an ihre Arbeitsplätze am jeweiligen Standort zugegen sind. Ist dies nicht der Fall, gibt es Konsequenzen. Teilweise wurde auch verlangt, dass Beschäftigte in die Nähe größerer Standorte umziehen sollten – oder ansonsten zu kündigen. 

Erst kürzlich hat das Unternehmen Richtlinien für ihre Manager:innen dahingehend aktualisiert. Wer nicht an drei Tagen vor Ort an den jeweiligen Standort kommt, könne diesen zufolge entlassen werden. Neben der drohenden Kündigung soll es jetzt noch weitere Regelungen geben. Remote-Angestellte sollen auch Aufstiegschancen verwehrt werden, meldet Golem mit Verweis auf das Branchenmagazin Business Insider, das in den letzten Monaten immer wieder über solche internen Vorgänge berichtet hatte. 

Beförderung nur mit Zustimmung

Wie jetzt bekannt wurde, sollen Amazon-Mitarbeiter:innen eine Nachricht per E-Mail bzw. über den Messenger-Dienst Slack zu diesem Thema erhalten haben. In dem geleakten Dokument werden Beschäftigte darauf hingewiesen, dass, wenn sie die Vorschriften zur Anwesenheit nicht einhalten, „Ihr Vorgesetzter darauf aufmerksam gemacht“ werde. Und quasi im gleichen Atemzug hieß es: Um eine Beförderung zu erhalten, sei die Zustimmung des Vice President – also in einer Führungskraft, die direkt der Geschäftsführung untersteht – erforderlich.  

Amazon kommentierte zu dem Vorgehen: „Beförderungen sind eine der vielen Möglichkeiten, wie wir das Wachstum und die Entwicklung unserer Mitarbeiter unterstützen, und es gibt eine Reihe von Faktoren, die wir berücksichtigen, wenn wir die Bereitschaft eines Mitarbeiters für die nächste Stufe feststellen. Wie jedes Unternehmen erwarten wir von Mitarbeitern, die für eine Beförderung infrage kommen, dass sie sich an die Unternehmensrichtlinien halten“, so ein Amazon-Sprecher.

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Generell begründet Amazon die strikte Return-to-Office-Politik damit, dass die Präsenz dazu beitrage, die eigene Kultur sowie die Zusammenarbeit untereinander zu stärken. Homeoffice will dazu aus Unternehmenssicht offenbar nicht so recht passen. Im Oktober erklärte der Konzern im Zuge der Einführung der neuen Richtlinien unter anderem: „Nun, da wir einige Monate hinter uns haben, in denen die große Mehrheit der Mitarbeiter häufiger im Büro ist, gibt es mehr Energie, Verbindung und Zusammenarbeit, und wir hören das von den Mitarbeitern und den Unternehmen, die unsere Büros umgeben. Wie bei allen unseren Richtlinien erwarten wir von unserem Team, dass diese eingehalten werden, und wir werden entsprechende Maßnahmen ergreifen, wenn sich jemand nicht daran hält.“  

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