Amazon hat sich wieder einmal mit einem Betriebsratsmitglied angelegt. Vor dem Arbeitsgericht Verden bekam der Konzern nun recht. 

 

Erneut musste sich ein Arbeitsgericht mit der Entlassung eines Amazon-Mitarbeiters befassen. Wieder handelte es sich um ein Mitglied des Betriebsrats. Der betroffene Mitarbeiter hatte sich während seiner Arbeitszeit mit dem Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil getroffen, wir berichteten.

Für mehrere Stunden soll er dabei seinen Arbeitsplatz in Achim (Landkreis Verden) verlassen haben. Amazon sah darin einen Betrug um Arbeitszeit und Reisekosten und kündigte den Mitarbeiter fristlos. Die anderen Betriebsratsmitglieder stimmten der Kündigung zu. 

Arbeitsgericht auf Seiten Amazons

Das Arbeitsgericht Verden bestätigte in seinem Urteil nun diese Kündigung. Als Arbeitnehmer hätte er seinen Arbeitgeber über die Termine informieren müssen, wenn sie während der Arbeitszeit stattfinden, hieß es vom Arbeitsgericht, wie unter anderem der NDR berichtete. Hinzu kommt, dass der Arbeitnehmer falsche Angaben in seiner Reisekostenabrechnung getätigt hat. Spätestens hier hätte er den Arbeitgeber darüber informieren müssen, wie lange er tatsächlich vom Arbeitsplatz fortgeblieben ist. 

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, ob der betroffene Arbeitnehmer gegen die Entscheidung vorgehen möchte, ist noch nicht bekannt. 

Amazon wird immer wieder der Vorwurf gemacht, Betriebsräte gezielt zu entlassen. Erst im April stimmte das Arbeitsgericht Lüneburg der Entlassung des Betriebsratsvorsitzenden aus dem Logistikzentrum Winsen/Luhe zu. Auch hier ging es um Arbeitszeitbetrug. 

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