Die aktuellen Streiks in Hollywood treffen auch Amazon.

Freud und Leid liegt manchmal eng beieinander – wie sich aktuell auch in der Film- und Serien-Sparte zeigt: Erst kürzlich heimste Amazon satte 68 Emmy-Nominierungen ein, nun kämpft der Konzern mit einem groß angelegten Aufstand in der Schauspielbranche.

Seit Ende vergangener Woche befindet sich Hollywood in einem Ausnahmezustand: Schauspielerinnen und Schauspieler sind in den Ausstand getreten und fordern von den großen Filmstudios bessere Gagen. Aber nicht nur eine angemessenere Bezahlung steht in Zeiten des Streamings im Raum, auch der künftige Einsatz künstlicher Intelligenz soll eingeschränkt und zum Schutz der Mimen geregelt werden.

Film- und Fernsehschaffende kämpfen für ihre Rechte

Rund 160.000 Mitglieder vertritt die Gewerkschaft SAG-AFTRA, zu der neben Schauspielerinnen und Schauspieler auch verschiedenste andere Film- und Fernsehschaffende gehören, etwa Sänger:innen und Tänzer:innen, aber auch Synchronsprecher:innen. 

Am vergangenen Freitag errichteten Hunderte Protestierende laut Spiegel Online Streikposten vor den namhaften US-Filmstudios in Los Angeles: Gestreikt wurde beispielsweise vor Gebäuden von Netflix und HBO, aber auch von Paramount und Amazon. Im Kurznachrichtennewtzwerk Twitter wurden Szenen vor den Amazon Studios geteilt:

Aufstand gegen die „gierigen Größenwahnsinnigen“

„Wir haben einen alten Vertrag für eine neue Art von Geschäft und es funktioniert für die meisten Menschen einfach nicht“, wird US-Schauspielerin Susan Sarandon von Reuters zitiert, die ebenfalls an den Streiks teilnimmt. „Die unternehmerische Gier, die die Studios an den Tag gelegt haben, hat es den Menschen sehr schwer gemacht, ein Leben zu führen.“

Eine der wichtigsten Stimmen der Streiks ist überdies Fran Drescher, bekannt aus der 90er-Jahre-Serie „The Nanny“ und Präsidentin der Gewerkschaft SAG-AFTRA: „Wenn wir diese gierigen Größenwahnsinnigen nicht die Kontrolle über diese Situation nehmen, droht uns allen der Verlust unserer Lebensgrundlage“, so Drescher.

Doppel-Streik erhöht Druck auf Studios

Es sei übrigens der erste Streik US-amerikanischer Schauspielerinnen und Schauspieler seit dem Jahr 1980, berichtet Spiegel Online. Und nachdem bereits die Autor:innen der Film- und Fernsehbranche in Streik getreten waren, ist es der erste Doppel-Streik seit mehr als 60 Jahren. Und er dürfte den Druck auf die milliardenschwere Film- und Fernsehbranche deutlich erhöhen, denn es droht ein immenser wirtschaftlicher Schaden, da im Rahmen der Streiks kaum noch Serien oder Filme gedreht werden können.

„Mit wenigen Ausnahmen müssten nun alle Dreharbeiten mit Schauspielerinnen und Schauspielern vor der Kamera eingestellt werden“, wird mit Verweis auf Aussagen der SAG-AFTRA berichtet. Mitglieder der Gewerkschaft dürften demnach weder vor der Kamera noch hinter der Kamera Arbeiten ausführen und selbst Werbeauftritte und werbliche Interwies seien entsprechend gestrichen.

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