Bestraft Amazon Angestellte für ihr gewerkschaftliches Engagement? Zwei Fälle werfen kein gutes Licht auf den Online-Riesen.

Der erste Sieg einer Gewerkschaft in dem New Yorker Fulfillment Center JFK8 in Staten Island ließ auch Amazon aufhorchen: Der Mega-Konzern muss das Thema noch gezielter angehen. Seit Jahren liegt Amazon mit Gewerkschaften weltweit im Streit, konnte aber größeres Engagement bisher verhindern.

Jetzt wurden zwei Fälle möglicher Diskriminierung von Mitgliedern der neuen Gewerkschaft ALU (Amazon Labor Union) bekannt, wie Vice berichtet. Ashley Mercer arbeitet im Amazon-Lager in Liverpool, New York und ist in der letzten Phase ihrer Schwangerschaft. Am 11. Mai sollte sie bei hoher Temperatur auf dem Parkplatz ihres Amazon-Standortes Müll und Zigarettenstummel aufsammeln, so die Anweisung. Ihrem Partner Jason Main wurde gekündigt, weil er keinen Tritthocker benutzt haben soll, um mit Waren gefüllte Behälter zu transportieren – etwas, das gang und gäbe sein soll, so Main.

Vergeltung an Mitgliedern von Amazon Labor Union?

Beide sind in der neuen Gewerkschaft aktiv, Mercer hatte auch in dem Amazon-Lager in Staten Island Flugblätter verteilt. „Erst als ich anfing zu erwähnen, dass ich Teil der Amazon Labor Union bin, haben sie mich aus meiner Position herausgezogen und vor das Gebäude gesetzt. Ich denke, es ist eine Vergeltung, weil ich ein großer Teil von Amazon Labor Union bin, und es fühlt sich so an, als ob sie dich anders behandeln, sobald du die Gewerkschaft erwähnst.“

Beide haben bei der US-Arbeitsschutzbehörde National Labor Relations Board eine Klage wegen unlauterer Arbeitspraktiken gegen Amazon eingereicht. „Amazon führt eine breit angelegte Kampagne, um die gewerkschaftliche Organisierung bei Amazon zu unterdrücken, und das wird nicht gelingen“, sagte ihr Anwalt Seth Goldstein. 

Amazon hat sich zu dem Fall bisher nicht geäußert.

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