Das Ziel der wiederholten Arbeitsniederlegung ist es immer noch, den Verdienst der Amazon-Mitarbeiter an den Tarif für den Einzel- und Versandhandel anzugleichen. 

Im Zuge des Feiertages „Tag der Arbeit“ ruft Verdi deutschlandweit Amazon-Mitarbeiter zur Arbeitsniederlegung auf. Wie aus der Ankündigung der Gewerkschaft hervorgeht, sollen sich gleich sieben Standorte an der aktuellen Aktion beteiligen, darunter die zwei Amazon-Zentren in Bad Hersfeld sowie Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Graben und Werne. Die Streiks sollen dabei teilweise über mehrere Tage andauern und zielen vor allem auf einen übergreifenden Tarifvertrag ab. 

Kampf um Tarifvertrag geht weiter

Die Forderung von Verdi ist keine neue und der Verband versucht diese schon seit Jahren für die Mitarbeitenden des Versandunternehmens durchzusetzen. Aktuell erhalten Mitarbeiter ein Einstiegsgehalt von zwölf Euro pro Stunde. Dieses soll noch im laufenden Jahr auf 12,50 Euro erhöht werden. Doch insbesondere in Anbetracht der steigenden Lebenskosten reicht dies in den Augen Verdis nicht.

In deren Augen führt für eine faire Bezahlung aller Amazon-Mitarbeiter weiterhin kein Weg an einem einheitlichen Tarifvertrag vorbei. Dieser soll gewährleisten, dass die Mitarbeiter das gleiche Gehalt wie andere Arbeitende im Einzel- oder Versandhandel erhalten. 

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Beschäftigte wollen unklare Datenspeicherung nicht weiter hinnehmen

Ein weiterer Streitpunkt des aktuellen Streiks ist die Forderung nach Datenauskunft, welche Mitarbeitende von Amazon aus mehreren europäischen Ländern vor kurzem beantragt haben. Das Auskunftsersuchen gemäß der DSGVO wurde dabei durch die Datenschutzorganisation Noyb sowie den internationalen Gewerkschaftsverband UNI Global Union unterstützt. Vielen Mitarbeitern ist demnach nicht klar, welche personenbezogenen Daten Amazon über sie erhebt und inwiefern diese gespeichert oder weiterverarbeitet werden. 

US-Gewerkschaft gibt hiesigen Mitarbeitern Hoffnung

Vor kurzem gelang es Mitarbeitern des Amazon-Standortes auf Staten Island, New York, in einer historischen Abstimmung die Gründung der ersten Gewerkschaft der Firmenhistorie durchzusetzen. Dieser Meilenstein motiviert nunmehr Angestellte des Versandriesen weltweit, sich ebenso Gehör zu verschaffen und für ihre Rechte einzutreten. 

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