Amazons vermeintliche Gewerkschaftsfeindlichkeit könnte den Konzern künftig wichtige Verträge kosten.

Wird Amazon zukünftig bei der Vergabe von Verträgen mit der US-amerikanischen Regierung ausgeschlossen? – Dies fordert zumindest Bernie Sanders, ehemaliger Präsidentschaftsanwärter und großer Kritiker des Konzerns. Auch aktuelle Regierungsverträge sollen seiner Meinung nach gekündigt werden. Als Grund benennt er die vermeintliche Gewerkschaftsfeindlichkeit von Amazon.

Sanders wirft Amazon „illegale gewerkschaftsfeindliche Aktivität“ vor

In einem Brief an den US-Präsidenten Joe Biden legte er entsprechende Forderungen dar. Amazons Ausschluss von solchen profitablen Verträgen solle demnach solange fortbestehen, „bis das riesige Unternehmen seine ,illegale gewerkschaftsfeindliche Aktivität‘ einstellt“, berichtet das Fachportal Politico

Doch nicht nur Amazon selbst, auch andere Unternehmen, die sich gewerkschaftsfeindlich verhalten und gegen das Arbeitsrecht verstoßen, sollen von einer potenziellen Exekutivverordnung der Regierung umfasst werden und ebenfalls nicht auf vielversprechende Regierungsverträge hoffen dürfen. Stattdessen sollten vom Land finanzierte Projekte lieber an Firmen gehen, die etwa eine gewerkschaftlich organisierte Belegschaft vorweisen können.

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„Präsident Biden hat mehr über seine Unterstützung der Gewerkschaften gesprochen als jeder andere Präsident, an den ich mich erinnern kann. Das ist gut. Aber die Zeit des Redens ist vorbei. Arbeitnehmer müssen handeln. Jetzt“, wird Sanders von Politico entsprechend zitiert. „Worüber Biden während der Kampagne gesprochen hat … ist, dass große Unternehmen, wenn sie sich an illegalen gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten beteiligen, nicht für Bundesverträge infrage kommen. Nun, Amazon ist an illegalen gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten beteiligt.“ 

Nachdem Sanders in der Vergangenheit bereits ein Logistikzentrum von Amazon in Staten Island, NY besichtigt hatte, kritisierte der Politiker, dass der Konzern seine „unbegrenzten Ressourcen“ dazu nutze, gewerkschaftliche Verhandlungen hinauszuzögern, um auf diesem Wege zu verhindern, dass sich die Mitarbeiter zusammenschließen.

Amazon-Mitarbeiter haben sich erstmals für Gewerkschaftsgründung ausgesprochen

In Sachen Gewerkschaft geht es bei Amazon aktuell hoch her: Erst kürzlich hatten sich in den USA die Mitarbeiter in Staten Island, New York, erstmals für eine gewerkschaftliche Vertretung ausgesprochen – ein historischer Moment für den Konzern.

Amazon selbst betonte hingegen immer wieder, dass – so der Tenor – eine Gewerkschaft nicht nötig sei, da es bereits gute Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter gäbe. Darüber hinaus wirft das Unternehmen den Gewerkschaftlern vor, Mitarbeiter bedrängt und einigen sogar gedroht zu haben. Diese wiesen die Vorwürfe als haltlos zurück und warfen Amazon wiederum vor, den Start der Gewerkschaft verzögern zu wollen.

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