Gefährdet Amazon mit seinen Arbeitsbedingungen Menschenrechte? Dieser Verdacht führte zu einem Aktionärsantrag, der Amazon zu mehr Transparenz verpflichten wollte. Doch nicht nur dieser Antrag wurde abgelehnt.

Wie steht es um die Arbeitsbedingungen bei Amazon? Immer wieder wurde Kritik an ihnen laut, sogar von einer Gefährdung der Menschenrechte war die Rede. Aktionäre wollten das US-Unternehmen im Zuge einer Hauptversammlung deshalb zu mehr Transparenz verpflichten und stellten einen entsprechenden Antrag (wir berichteten). Neben den Arbeitsbedingungen wurden zudem noch weitere wichtige Themen ins Auge gefasst, denen sich die Aktionäre widmen wollten: Dabei ging es zum Beispiel um die Stimmrechte der Gesellschafter, um politische Spenden, aber auch um die Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten.

Das Ergebnis dürfte Amazon freuen: Wie eCommerceBytes berichtet, wurden alle vier Anträge abgelehnt. Das habe Amazon-Sprecher Ty Rogers bestätigt. Amazon hatte die Aktionäre zuvor dazu aufgerufen, gegen die vier Anträge zu stimmen.

Gegen Amazon: Demonstrationen vor dem Gebäude

Während der Versammlung gab es Demonstrationen vor dem Gebäude. Laut Seattle Weekly gab es sogar drei unabhängige Demonstrationen, von denen eine die Behandlung von Minderheiten anprangerte. Über 100 Demonstranten sollen die Verantwortlichen zudem dazu aufgerufen haben, sich um Problemfälle wie die Einhaltung von Arbeiterrechten zu kümmern.

Amazon hatte zudem den Pastor und Bürgerrechtler Jesse Jackson als Redner eingeladen. Er rief nach Angaben der Seattle Times das Unternehmen dazu auf, Zahlen über die Multikulturalität der Angestellten offenzulegen und verstärkt Schwarze, Latinos und Frauen in die Führungsebene von Amazon aufzunehmen.