Eine Bürgerinitiative in Allersberg will mit einem Bürgerentscheid Amazons geplantes Logistikzentrum verhindern, Grüne-Politiker sorgen sich um das Trinkwasser.

In Allersberg bei Nürnberg trifft Amazon beim Bau seines geplanten Logistik-Standorts auf Widerstand einer Bürgerinitiative und den Grünen vor Ort. Die Initiative „Mit JA – für Gewerbeentwicklung ohne Amazon“ kämpft gegen die Ansiedlung, u.a. wegen des befürchteten Verkehrs, zu wenig Nachhaltigkeit und vermeintlich zu geringer Gewerbesteuereinnahmen, berichtet nordbayern.de.

1.000 Unterschriften gegen Amazon

Die Initiatoren haben jetzt knapp 1.000 Unterschriften an den Allersberger Bürgermeister Daniel Horndasch übergeben und fordern damit einen Bürgerentscheid über die Amazon-Ansiedlung. Die Zusage an Amazon sei ein „schwerwiegender Fehler“ und „unvorteilhaft für unsere Gemeinde und die gesamte Region“, heißt es in einer Erklärung.

Grüne befürchten Probleme für Fürther Wasserversorgung

Auch Kommunal-Politiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen sehen die Ansiedlung laut nordbayern.de kritisch – sie befürchten vor allem Auswirkungen auf die Wasserversorgung in Fürth. Durch den Bau des Amazon-Zentrums könne es laut der Grünen-Landtagsabgeordneten Barbara Fuchs zu „gravierenden Veränderungen des Bodens“ im benachbarten Wasserschutzgebiet kommen. Aus diesem beziehe die Stadt Fürth aber mehr als 40 Prozent ihres Trinkwassers. Auch ein internes Gutachten des zuständigen Versorgungsunternehmens weise auf Gefahren hin, so Fuchs. Ludwig Hartmann, Fraktionschef der Landtags-Grünen, erklärte: „Wir brauchen endlich eine Politik, die nachdenkt, bevor der Bagger kommt. So eine Planung für ein solch riesiges Logistikzentrum ist vollkommen aus der Zeit gefallen“.

Laut dem Allersberger Bürgermeister sei alles Nötige im Zuge des Bauleitverfahrens geprüft worden und es gebe keinerlei Anzeichen für einen Einfluss des geplanten Logistikzentrums auf die Grundwasserströme.

Amazon Watchblog hat die Städte und Gemeinden, die bereits einen Amazon-Standort haben, ein Fazit über die bisherigen Erfahrungen mit dem Online-Riesen in Sachen Steuern, Jobs und Image ziehen lassen.