Anwohner in Berlin-Mariendorf fühlen sich durch die wartenden Amazon-Fahrer gestört.

Amazons Logistik strebt stets nach Optimierung, trotzdem kommt es vor den verschiedenen Logistik-, Sortier- und Verteilzentren immer wieder zu Warteschlangen – wie auch im Berliner Stadtteil Mariendorf. Die Bewohner dort sind genervt von den Amazon-Fahrern, wie die B.Z. berichtet.

Laut Name müsste es auf der Porschestraße eigentlich schnell gehen – stattdessen stehen dort aber teils Dutzende Amazon-Lieferfahrzeuge und warten, bis sie ihre Pakete im Lager DBE2 aufnehmen können. „Die Fahrer versammeln sich regelmäßig in großen Gruppen ohne Mindestabstand und ohne Mundschutz vor den Eingangsbereichen unserer Wohnhäuser“, klagt Mario Schmidt aus dem Vorstand des Siedlungsvereins Daheim. Außerdem würden die Fahrer Kaffeebecher, Zigarettenkippen und anderen Müll auf die Straßen schmeißen. 

Sowohl die Busspur als auch der Parkbereich auf dem Mittelstreifen seien zum Teil zugestellt – hinzu kommt der Lärm. Es habe schon verschiedene Anzeigen gegeben, sagt die zuständige Bezirksstadträtin Christiane Heiß. Jedoch: „Grundsätzlich kann das Parken auf öffentlich gewidmetem Straßenland ordnungsgemäß zugelassenen Fahrzeugen nicht untersagt werden“, so die Grünen-Politikerin.

Kritik an Amazon-Fahrern: „Schämt euch Nie wieder amazon“

Auch bei Google Maps finden sich kritische Kommentare zu dem Amazon-Lager. Ein Nutzer schreibt: „ganz schlimm bei euch. Denkt ihr weil ihr in der Porschestraße seit dürft ihr fahren wie ihr Wollt?? Schämt euch Nie wieder amazon“, ein anderer: „Eure Fahrer rasen mit mehr als 100 Sachen durch zum Teil verkehrsberuhigte Gegenden, Spielstraßen, schneidet die Spuren, werdet frech und beleidigt andere Verkehrsteilnehmer. Verursacht Blechschäden, begeht Fahrerflucht und und und... die Liste ist ellenlang! So kann und wird es nicht weitergehen!“

Amazon weist Lieferanten zurecht und sucht neue Parkplätze

Auch Amazon ist das Problem bereits bekannt: Mitarbeiter hätten die Lage vor Ort sondiert, heißt es. „Im Rahmen unserer Abstandsregeln zum Schutz vor einer Ansteckung sind die Fahrer unserer Lieferpartner angehalten, bei Sammelpunkten, wenn möglich, in ihrem Fahrzeug zu bleiben“, erklärt ein Amazon-Sprecher. Außerdem habe man die Fahrer angewiesen, den Müll zu entsorgen und nicht auf der Busspur zu parken. Man suche auch nach alternativen Parkmöglichkeiten.

Die möglichen Nachteile eines Amazon-Zentrums stoßen auch bei neuen Ansiedlungen immer wieder auf Widerstand, wie zuletzt etwa in Augsburg und Pommersfelden.