Kritiker von Jeff Bezos haben drastische Mittel genutzt, um ihren Unmut über den Unternehmer kundzutun.

Immer mal wieder versammeln sich Demonstranten in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington, DC, um vor der Villa von Amazon-Chef Jeff Bezos ihre Forderungen kundzutun. Auch am Donnerstag fanden sich mehr als 100 Menschen zu einem Protest zusammen.

Tötungsinstrument als kritisches Symbol

Der Zeitpunkt dieser Zusammenkunft dürfte nicht unbedingt willkürlich gewählt worden sein, denn kurz zuvor wurde bekannt, dass die Aktien des Online-Giganten Amazon deutlichen Rückenwind erfuhren und dazu führten, dass das Nettovermögen von Bezos die Rekordmarke von satten 200 Milliarden Dollar überstieg. Um ihrem Protest gegen Amazon Ausdruck zu verleihen, fanden die Demonstranten ein mehr als deutliches Mittel.

Wie Business Insider berichtet, bauten sie vor dem Anwesen von Bezos eine Guillotine auf – also eine Maschine, mit der man in früheren Zeiten die Todesstrafe durch Enthauptung durchgesetzt hat. Ein entsprechendes Video hat demnach ein Reporter des Washington Examiner auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht:

Milliarden für Bezos – Löhne bei Amazon im Kreuzfeuer

Mithilfe der Aktion protestierten die Demonstranten gegen die derzeitige Lohnpolitik von Amazon. Gerade mit Blick auf den wachsenden Reichtum von Jeff Bezos forderten sie – mutmaßlich auch in zugespitzter Form – eine deutliche Anhebung des Mindestlohns von aktuell 15 US-Dollar auf 30 US-Dollar pro Stunde. „Nennen Sie einen guten Grund, warum wir keinen Mindestlohn von 30 US-Dollar verdienen, wenn dieser Mann 4.000 US-Dollar pro Sekunde verdient“, wird der Demonstrant Christian Smalls zitiert.

Smalls ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Proteste gegen den Online-Riesen geht: So arbeitete er als Logistikkraft früher selbst bei Amazon, wurde aber entlassen. Vor seiner Entlassung habe er inmitten der Pandemie für bessere Sicherheitsstandards im Unternehmen gekämpft. Seitdem habe er mehrere Proteste gegen Amazon auf die Beine gestellt.