Der US-Fachverlag No Starch Press klagt Amazon an, seine Bücher als Raubkopien anzubieten.

No Starch Press ist ein in San Francisco ansässiger Fachverlag, der unter anderem Bücher zu Programmierung, Hacking und Betriebssystemen bietet. „Unsere Titel haben Persönlichkeit, unsere Autoren sind leidenschaftlich, und wir lesen und bearbeiten alles, was wir veröffentlichen“, heißt es in der Selbstbeschreibung. Man ist stolz auf seine Bücher – da ist es nachvollziehbar, wenn jemand diese Arbeit ausnützen würde. Genau das wirft der Verlag jetzt Amazon vor, wie golem berichtet.

Kunde gibt Hinweis auf vermeintliche Raubkopien

Der Gründer Bill Pollock bezichtigt den Online-Riesen, Schwarzkopien aus dem Verlagssortiment selbst auf Amazon zu verkaufen. Ein Kunde habe dem Verlag den entscheidenden Hinweis gegeben: Dieser hatte bereits ein Buch von No Starch Press; bei einer weiteren Bestellung sei dem Käufer aufgefallen, dass das neue Buch sich wesentlich in den Maßen und in der Gestaltung unterschied. Daraufhin führte Pollock selbst Testkäufe auf Amazon durch. Diese sollen nach seinen Angaben beweisen, dass die gekauften Bücher nicht lizenzierte Kopien seines Verlags sind, wie er auf Twitter beschreibt. 

Amazon ist erneut im Fokus der Verlage

Es ist auch nicht das erste Mal, dass Pollock derartige Vorwürfe erhebt. Schon im März 2017 kritisierte er Amazon dafür, gefälschte Bücher seines Verlags zu verkaufen. Im Sommer 2019 klagten darüber hinaus weitere kleinere US-Verlage in einem Bericht der New York Times über ähnliche Vorfälle. Amazon verwies daraufhin auf die Maßnahmen, die das Unternehmen gegen Fälschungen unternimmt. Im aktuellen Fall steht eine Reaktion von Amazon noch aus.