Die Amazon-Tochter Ring hat einen ganz speziellen Türspion. Dieser kann auch direkt Überwachungsvideos erstellen und diese via App veröffentlichen. 

Für den Vertrieb der Ring-Türklingel, die unter anderem über eine Überwachungskamera, einen Bewegungsmelder sowie Mikrofon und Lautsprecher verfügt und mit weiteren Geräten vernetzt ist, setzte das Home-Security-Unternehmen von Amazon offenbar auch die US-Polizei ein. Das berichtet Heise  mit Bezug auf Untersuchungen von Motherboard/Vice, die auf nicht-öffentlichen E-Mails und Dokumenten basieren.

Polizei sollte Gutscheine und Überwachsungsaufnahmen erhalten

Die Behörden sollten den Angaben zufolge US-Bürgern zur Verwendung der Ring-Kamera sowie zur passenden App „Neighbors“ raten. Diese Anwendung ist mit der Klingel und ggf. auch mit dem Smartphone verbunden. Darüber sei es möglich, die Überwachungsaufnahmen sowie auch Sicherheitswarnungen mit Nachbarn zu teilen. Außerdem könne die Polizei anfragen, ob sie für Ermittlungen die Aufnahmen der Bürger einsehen dürfe. Dies funktioniere aber offenbar nur, wenn die Behörde auch mit Ring zusammenarbeite. Werden die Aufnahme in diesem Zusammenhang nämlich freiwillig abgegeben, wäre keine Genehmigung eines Richters erforderlich.

Eben das sollte Polizeibehörden als Anreiz dienen, die entsprechende Empfehlung für die Ring-Produkte an die Bürger auszusprechen. Aber nicht nur: So wollte Ring außerdem zunächst 15 Kameras kostenlos zur Verfügung stellen. Für jeden erfolgreichen Download der App gab es zudem einen 10-Dollar-Gutschein. Dieser war lediglich für den Zweck vorgesehen, weitere Kameras zu erwerben. Diese kosten laut Vice pro Stück rund 130 US-Dollar. 

Ring forderte Geheimhaltung

Ring wollte jedoch offenbar nicht, dass diese Information auch an die Öffentlichkeit gelangten, heißt es im Bericht weiter. Behörden, die am Programm teilnahmen, wurden nämlich verpflichtet, dessen Bedingungen vertraulich zu behandeln. 200 Polizeibehörden aus den USA sollen offenbar daran teilgenommen haben.