New Yorker Politiker sind mit Amazons Rückzug aus New York sehr unzufrieden.

Amazon teilte vergangenen Donnerstag mit, dass sie ihre Firmenzentrale nun doch nicht in New York bauen wollen. Zuletzt hatte es immer wieder Widerstand von lokalen Politikern und aus der Bevölkerung gegeben. 

Politiker, darunter vor allem der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, können Amazons Rückzug nicht nachvollziehen und werfen dem Konzern unter anderem vor, sich nur wegen ein wenig Gegenwind nicht für den Standort in Long Island entschieden zu haben. Dieser hätte mindestens 25.000 neue Arbeitsplätze sowie sehr hohe Steuereinnahmen und damit umfangreiche Finanzierungsmöglichkeiten für die Stadt geschaffen. Das berichtet Heise.

Vorwurf: Missbrauch von Unternehmensmacht

Massive Kritik an Amazons Verhalten äußerte de Blasio in einem TV-Interview mit NBC News: „Dies ist ein Beispiel für den Missbrauch von Unternehmensmacht“, sagte der Politiker über Amazons Rückzug. So hätte Amazon eine Vereinbarung mit den Einwohnern von New York City gehabt und die Mehrheit der New Yorker glaubte an diese. „Es gab einige Leute, die dagegen waren und das ist gut, das ist Demokratie, ich respektiere sie“, so de Blasio weiter, „aber Amazon nahm seinen Ball und ging nach Hause. Damit bestätigten sie die schlimmsten Ängste der Bevölkerung über ein Amerika der Unternehmen.“ In dem Moment, in dem es Kritik gab, seien sie gegangen. Das zeige den Menschen, dass ein Unternehmen sie im Stich lässt, führt er aus und beharrt außerdem darauf, dass niemand den Konzern aus New York verjagt habe.

US-Senatorin Elizabeth Warren referierte ebenfalls auf die Übermacht von großen Konzernen in Amerika. Sie monierte auf Twitter: „Wie lange werden wir es noch zulassen, dass riesige Unternehmen unsere Demokratie als Geisel nehmen?“

Amazon hofft auf zukünftige Kooperation

Amazon selbst bedankte sich in der Mitteilung zur Entscheidung, die Zentrale nicht in New York zu bauen, nochmals bei verantwortlichen Politikern. „Wir sind Gouverneur Cuomo, Bürgermeister de Blasio und ihren Mitarbeitern sehr dankbar, die uns so begeistert und freundlich eingeladen haben, in New York City zu bauen und uns dabei unterstützt haben.“ Auch deshalb sei dem Konzern die Entscheidung gegen den Standort schwer gefallen, heißt es. Auch hoffe das Unternehmen „auf zukünftige Kooperationsmöglichkeiten, da wir unsere Präsenz in New York im Laufe der Zeit weiter ausbauen.“