Auto weg, Pakete weg, Job weg – Ein Amazon-Zusteller wurde Opfer eines Überfalls und soll jetzt für die Kosten der gestohlenen Waren aufkommen.

Es ist kurz nach Weihnachten, genauer gesagt der 28.12.2017, als Zusteller Martyn Gilham im englischen Coventry seine Runden dreht. Plötzlich wird er von hinten geschubst, fällt zu Boden und verliert dabei die Schlüssel seines Transporters. Der Dieb fackelt nicht lange, greift sich den Schlüssel und fährt mitsamt der über 60 Pakete davon. Wie die Dailymail jetzt berichtet, könnte ihm dieser Überfall teuer zu stehen kommen, denn die Agentur, bei der der 28-Jährige angestellt ist, hat ihm nicht nur seinen Job gekündigt, sondern verlangt außerdem Schadensersatz für die verschwundenen Amazon-Pakete.

Chef behält Lohn ein

Wie Gilham gegenüber dem Blatt sagte, erkundigte er sich Anfang Januar bei seinem Chef, wie der aktuelle Stand der Dinge sei. Dieser teilte ihm per SMS mit, dass sein „Service nicht länger benötigt werde“  und man seinen letzten Lohn einbehalten werde, um davon die Schäden am Transporter und die Kosten für die gestohlenen Pakete zu bezahlen. Den Rest des Lohnes werde Gilham bekommen. „Man würde erwarten, dass ein Unternehmen wie Amazon eine Versicherung für seine Pakete hat. Ich verstehe nicht, warum mein Gehalt dafür aufkommen muss“, so der 28-Jährige. Inzwischen konnte der Transporter lokalisiert werden und wird von der örtlichen Polizei einer forensischen Untersuchung unterzogen.

Amazon will mit betreffender Agentur zusammenarbeiten

Inzwischen habe sich auch Amazon zu Wort gemeldet. In einem Statement heißt es: „Das ist eine ernste Angelegenheit und wir sind froh, dass es dem Fahrer gut geht. Wir arbeiten mit der unabhängigen Agentur, welche den Vorfall untersucht, zusammen.“ Außerdem betont der Sprecher des Online-Riesen, man verpflichte sich sicherzustellen, „dass alle Angestellten einer externen Agentur, fair vergütet und mit Respekt behandelt werden sowie dem geltenden Recht nachkommen.“ 

Entgegen der Angaben des Chefs von Martyn Gilham, versichert ein Sprecher der Zusteller-Agentur, dass „Fahrer nicht für die Kosten von gestohlenen Paketen aufkommen müssen.“ Dennoch warte der Familienvater nach wie vor auf sein noch ausstehendes Gehalt.