Amazon bietet Anlaufpunkt für so gut wie alles. Leider lockt das auch schwarze Schafe an.

Scheibenwischerblätter, Leuchtmittel oder Ölfilter: Viele Menschen wollen oder müssen sparen und suchen nach preiswerten Angeboten im Internet, um ihr Auto (selbst) instand zu setzen. Das wiederum lockt jedoch auch schwarze Schafe an, die sich mit vermeintlichen Markenprodukten auch auf Marktplätzen wie Amazon tummeln. Dagegen ging der Marktplatz nun zusammen mit dem bekannten Markenhersteller BMW vor, wie Amazon berichtet.

Amazon und BMW Group gewinnen Klage in Spanien

Vier Personen wurden von einem spanischen Gericht wegen des versuchten Verkaufs gefälschter BMW-Artikel wie Ventilkappen, Embleme und Schlüsselanhänger auf Amazon verurteilt, heißt es in einer aktuellen Meldung von Amazon. Die Liste der Vorwürfe war lang, denn die Betrüger hatten mit der unerlaubten Verwendung der Logos sowohl gegen geltendes Markenrecht verstoßen als auch Amazon-Richtlinien missachtet.

Den Tätern auf die Spur kam ein spezieller Amazon-Algorithmus, der die verdächtigen Verkaufskonten entdeckt und rechtzeitig gesperrt habe. Die Fälscher hätten im Anschluss sogar gefälschte Nachweise und Belege von BMW erbracht, als sie aufgefordert wurden, die Echtheit der Waren nachzuweisen. Die eingesetzte Technologie und das Know-how von BMW haben jedoch das Schlimmste verhindert.

Amazon: Null-Toleranz-Politik gegenüber gefälschten Produkten

„Durch die Zusammenarbeit mit Markeneigentümern wie der BMW Group können wir Fälscher:innen erfolgreich das Handwerk legen und verhindern, dass gefälschte Produkte jemals
unsere Kund:innen erreichen oder an anderer Stelle in der Lieferkette verkauft werden“, kommentierte Kebharu Smith, Leiter von Amazon Counterfeit Crimes Unit (CCU). Die Händler müssen die gefälschten Produkte nun vernichten und sowohl Amazon als auch BMW Schadenersatz leisten. Die betroffenen Kund:innen seien bereits proaktiv entschädigt worden.

Dieses Vorgehen ist offenbar eines der ersten seiner Art, bei dem sich ein Marktplatz und ein Markenhersteller gemeinsam gegen die Fälscher zur Wehr setzen. Im Jahr 2022 wollen Amazons Systeme mehr als 800.000 Versuche gestoppt und somit unzählige verdächtige Verkäufe verhindert haben, heißt es in der Meldung. Mehr als 99 Prozent der Angebote, die im Verdacht stehen, betrügerisch oder gefälscht zu sein, seien durch Amazons automatische, proaktive Schutzmaßnahmen blockiert oder entfernt worden.

 

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Amazon wolle auch weiter gegen Plagiate vorgehen, heißt es vonseiten des Unternehmens. Dass der Marktplatz seiner Verantwortung gerecht werden will, beweist Amazon aktuell auch mit zahlreichen Sanktionen gegenüber Händlern, denen Ungereimtheiten in Sachen Steuertreue vorgeworfen werden. Das ist für Amazon sogar ein Muss, denn tut der Marktplatz nichts, um Gesetzesverstöße zu beseitigen oder gar proaktiv zu unterbinden, kann die Plattform in die Mithaftung genommen werden. 

Praxistipp: Haben Sie ein Plagiat bei Amazon gekauft?

Der Kauf von Fälschungen ist für sich genommen nicht strafbar. Kund:innen, die ein vermeintliches Plagiat gekauft haben, haben sogar Gewährleistungsansprüche gegen den verkaufenden Shop. Wer also unsicher ist, kann über seine Bestellhistorie bei Amazon eine Rücksendung in die Wege leiten, wenn ein vermeintliches Plagiat gekauft wurde. Der verkaufende Shop muss dann entweder das Original nachliefern oder den Kaufpreis erstatten. 

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com