Nach dem letzten James-Bond-Film „Spectre“ sind die Filmvertriebsrechte von Sony ausgelaufen. Nun wird wieder um das Mega-Franchise gebuhlt. Auch Amazon und Apple wollen den Agenten haben.

James Bond ist eine Weltmarke. Die Filme um den Geheimagenten seiner Majestät spielen immer wieder ordentlich Geld in die Kassen. Nach dem letzten Bond-Film „Spectre“ sind die Vertriebsrechte von Sony ausgelaufen. Derzeit sieht es ganz so aus, als würde sich Warner Bros. die Rechte an dem Mega-Franchise sichern. Doch auch andere Anbieter wollen sich 007 ins Haus holen: Unter anderem hat Amazon Interesse an den Vertriebsrechten angemeldet.

Neben dem Unternehmen von Jeff Bezos zeigt mit Apple ein weiteres Tech-Unternehmen Interesse an Bond. Wie der Hollywood Reporter berichtet, sollen sowohl Amazon als auch Apple bereit sein, so viel wie Warner Bros. für die Rechte auszugeben. Das Magazin beruft sich dabei auf Insider. Die Bestrebungen von Amazon und Apple zeigen, dass Bond als eine der letzten Marken gilt, deren Potenzial noch nicht gänzlich genutzt wird.

Ist Bond noch zeitgemäß?

Warner Bros. scheint das Engagement der Tech-Giganten nervös zu machen: Seit zwei Jahren sucht MGM nach einem neuen Vertriebspartner für das Bond-Franchise. Neben Warner und Sony buhlen auch Universal und Fox um die Rechte. Apple wird allerdings als derart starker Konkurrent für Warner gehandelt, dass das Unternehmen MGM bereits zum baldigen Abschluss des Deals drängen soll. Das Interesse von Amazon und Apple zeige laut Hollywood Reporter, „dass es um mehr als die Filmrechte geht.“ Die Zukunft des Bond-Franchises könnte vor einer großen Veränderung stehen.

„In Zeiten von Lucasfilm und Marvel wirkt Bond tatsächlich etwas unterentwickelt“, zitiert Hollywood Reporter einen Insider, der über den Bieterprozess informiert sein soll. Dass sich das Bond-Franchise noch immer derart stark auf die Kinoleinwand spezialisiere, sei nicht mehr zeitgemäß. Heute gehe es darum, alle Medien zu bedienen, alle Altersklasse mit Merchandise anzusprechen und Spin-Offs sowie „Cinematic Universes“, also das Ausbauen einer Welt durch mehrere Filme und Figuren, zu kreieren.

Für Amazon und Apple wäre der Gewinn der Vertriebsrechte an den James-Bond-Filmen äußerst wertvoll. Aber selbst wenn sie die Rechte nicht erhalten sollten, zeigen die beiden Unternehmen, dass die Filmindustrie sich auf neue Player einstellen muss. Amazon hat bereits gezeigt, dass man den Einstieg in diese Branche durchaus ernst nimmt: Im Juli hatte das Unternehmen einen ersten Deal zum Vertrieb von Woody Allens „Wonder Wheel“ geschlossen. Derzeit arbeitet Amazon mit Warner Bros. zusammen und finanziert eine Filmadaption mit, die zunächst von Warner allein betreut wurde.