Amazons Übernahme der Biosupermarkt-Kette Whole Foods ist in trockenen Tüchern und schon kündigt der Online-Riese erste Veränderungen an. So sollen nicht nur Preise gesenkt, sondern auch Amazon Prime in das Konzept integriert werden. Update: Wie bereits angekündigt, hat Amazon kräftig an der Preisschraube gedreht. Die Konkurrenz dürfte brodeln…

Die Biosupermarkt-Kette Whole Foods befindet sich nun offiziell in den Händen von Amazon und soll schon ab kommender Woche erste Veränderungen erfahren. Wie es auf Engadget heißt, sollen ab sofort die Preise für verschiedene Produkte deutlich gesenkt werden. "Wir sind entschlossen, gesunde Bioprodukte anzubieten, die sich jeder leisten kann", bestätigt Amazon-Vorstand Jeff Wilke. Zwar dürften sich Kunden über die Ankündigung besonders freuen, die Konkurrenz spürte aber fast simultan negative Auswirkungen. So sanken die Aktien von anderen amerikanischen Supermärkten wie Wal-Mart und Kroger deutlich ab. Wie Spiegel Online berichtet, erwarten Experten nun einen Preiskampf in der Lebensmittelbranche.

Erst diese Woche hat Wal-Mart angekündigt mit Google zusammenzuarbeiten, um sich gegen den großen Kontrahenten Amazon durchsetzen zu können.

Whole Foods meets Amazon Prime

Zusätzlich zu den Preissenkungen möchte Amazon auch sein kostenpflichtiges Programm Amazon Prime in das Ladenkonzept von Whole Foods integrieren. So soll es in Zukunft ein Belohnungssystem für Prime-Mitglieder mit speziellen Rabatten und anderen Vorteilen geben. Außerdem werden exklusive Whole-Foods-Labels wie 365 Everyday Value bald über die Website des Versandhändlers verkauft. Eine weitere Verschmelzung der beiden Unternehmen will Amazon dahingehend vorantreiben, dass es bald Schließfächer in ausgewählten Whole-Foods-Filialen geben soll, zu denen sich Kunden ihre Amazon-Produkte schicken lassen oder auch Retouren hinterlegen können.

Update vom 29.08.2017: Amazon will Konkurrenz ausschalten

Wie bereits in der vergangenen Woche angekündigt, hat Amazon die Preise in den Filialen der Bio-Supermärkte Whole Foods teils drastisch reduziert. Futurezone berichtet mit Verweis auf Bloomberg, dass „zunächst einmal Preise in verschiedensten Produktkategorien radikal reduziert“ wurden. Zum Teil sei es zu Preisnachlässen von bis zu 43 Prozent gekommen.

Dieser radikale Eingriff in die Preisstruktur der Supermarktkette dürfte vor allem einem Ziel dienen: der Konkurrenz das Wasser abzugraben. „Mit der Maßnahme bringt Amazon die Konkurrenz im US-Lebensmittelhandel, etwa Wal-Mart, Kroger und Costco, stark unter Druck“, schreibt das Portal weiter.

Darüber hinaus will Amazon die Filialen von Whole Foods auch dazu nutzen, die hauseigenen Produkte noch mehr Kunden schmackhaft und verfügbar zu machen. An einigen Standorten seien mittlerweile Verkaufsstände aufgebaut worden, an denen die Hightech-Lautsprecher Amazon Echo und Amazon Echo Dot zu günstigen Preisen angepriesen werden.