Die Lebensmittelbranche scheint für Amazon aktuell besonders spannend zu sein. Jetzt soll der Online-Riese mit einer Firma zusammenarbeiten, die Fertiggerichte ganz ohne Kühlung lange haltbar macht.

Erst der Bio-Supermarkt Whole Foods, dann die Kochboxen und jetzt sollen die Fertiggerichte folgen. Amazon setzt seine Bemühungen, die Lebensmittelbranche zu erobern, stetig fort. Wie Reuters berichtet, soll sich der Versandhändler intensiv mit einer bereits vorhandenen Technologie beschäftigen, um geschmackvolle Fertiggerichte herzustellen, die keine Kühlung benötigen und dennoch eine Haltbarkeit von 12 Monaten haben. Diese Technologie wurde ursprünglich für das US-Militär entwickelt. Amazon will bereits im kommenden Jahr mit den ersten Fertiggerichten an den Markt treten.

Großes Potenzial für Amazon Fresh

Die Methode, welche sich Amazon zunutze machen möchte, ist eine mikrowellenunterstütztende Wärmedesinfektion und wurde von Forschern der Washington State University entwickelt. Auf dem Markt gebracht wurde das Ganze vom StartUp 915 Labs. Verschlossene Lebensmittel werden in Druckwasserbehälter gelegt und diese mithilfe von Mikrowellen für mehrere Minuten erhitzt. Der Vorteil dieser Methode, im Vergleich zu traditionellen Verarbeitungen, ist die kurze Zeit, welche sich das Essen in den Druckbehältern befindet. Dadurch bleiben der natürliche Geschmack und die Konsistenz erhalten. Da diese Fertiggerichte keine Kühlkette benötigen und sich bis zu einem Jahr in Lagerräumen halten, stellt dies eine völlig neue Möglichkeit für Amazon Fresh dar. Der Lieferservice verzichtet aktuell auf gefrorene Lebensmittel, da sich die erforderliche Kühlkette oft nur schwer realisieren lässt.

Passen Fertiggerichte zu Amazons Zielgruppe?

Inwieweit Amazon mit den Fertiggerichten tatsächlich die eigene Zielgruppe anspricht, ist fraglich. Erst vor Kurzem ergab eine Umfrage, dass vor allem Besserverdiener in den USA einen Amazon Prime Account haben. Ob sich diese Mitglieder mit abgepacktem Essen zufriedengeben, wird sich zeigen. Allerdings hat auch Amazon in der Richtung bereits erste Vorkehrungen getroffen und mit dem vor kurzem angekündigten Kochboxen die Zielgruppe abgedeckt, welche sich hauptsächlich frisch und gesund ernähren will.