Mitte Juli hat Amazon wieder sein Schnäppchen-Event, den Prime Day, durchgeführt. Laut Unternehmensangaben soll es „das größte Prime Day-Einkaufsereignis aller Zeiten“ gewesen sein. Mit konkreten Verkaufs- und Umsatzzahlen hält Amazon allerdings wieder hinterm Berg. Offener zeigt sich da schon die Berliner Amazon Produkt Performance Agentur Amzell. Laut dieser sollen in diesem Jahr die Gewinne und Umsätze der Händler etwas zurückgegangen sein, ausgelöst unter anderem durch die angespannte wirtschaftliche Lage. 

Nach dem Prime Day ist vor dem Prime Day

Um beim nächsten großen Shopping-Event, welches bereits im Herbst stattfinden könnte, aber wieder voll durchzustarten, sollten sich Online-Händler im Nachgang an den Amazon Prime Day einer systematischen Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse widmen und gewisse Learnings mitnehmen. Laut den Experten der Berliner Agentur sollten sich Verkäufer dabei auf folgende Punkte konzentrieren:
 

  • Vorbereitung und Planung: Eine sorgfältige und frühzeitige Vorbereitung ist entscheidend. Kampagnen sollten mindestens zwei Wochen vor dem Event eingestellt und getestet werden, um eine optimale Budgetallokation zu gewährleisten und Streukosten zu vermeiden.

  • Nutzung von Angeboten: Händler sollten spezielle Deals und exklusive Prime-Rabatte nutzen, um die Sichtbarkeit ihrer Produkte zu erhöhen. Konten ohne spezielle Angebote fielen laut Amzell im Ranking ab, was zu Umsatzverlusten führte. Exklusive Prime-Angebote bieten eine starke Sichtbarkeit und können auch kurzfristig eingestellt werden. Coupons mit kleinen Rabatten können ebenfalls die Sichtbarkeit erhöhen.

  • Gezielte Platzierungen: Die Auswahl der richtigen Platzierungen ist essenziell. Händler sollten evaluieren, welche Platzierungen im Sinne der bestmöglichen Budgetallokation wirklich Sinn ergeben.

  • Retargeting nach dem Event: Nach dem Prime Day ist gezieltes Retargeting wichtig, um neu gewonnene Kunden dauerhaft an die Marke zu binden und die Markenbekanntheit zu erhalten.

  • Beobachtung der Konkurrenz: Händler sollten das Angebot der Mitbewerber im Auge behalten und ihr Tagesbudget sowie die Gebote regelmäßig überprüfen und anpassen.

  • Blitzangebote strategisch einsetzen: Blitzangebote sollten eher vor dem Prime Day genutzt werden, da sie am Event selbst in der Masse untergehen können. Der Erfolg hängt stark vom zugewiesenen Angebotszeitraum ab.

  • Auswertung und Erkenntnisse nutzen: Die systematische Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse nach dem Prime Day ist entscheidend. Diese Daten sollten genutzt werden, um zukünftige Kampagnen zu optimieren.

  • Langfristige Strategien entwickeln: Der Blick sollte bereits auf den nächsten Prime Day im Herbst und den Black Friday gerichtet sein. Frühzeitige Vorbereitung neuer Maßnahmen ist wichtig, um den Erfolg bei diesen Events sicherzustellen.

  • Wirtschaftliche Bedingungen berücksichtigen: Angesichts der angespannten Wirtschaftslage ist eine effiziente Budgetverwendung entscheidend. Höhere ACoS-Werte („Advertising Cost of Sales“) deuten auf höhere Ausgaben hin, daher sind gezielte und sorgfältig geplante Kampagnenstrategien besonders wichtig.

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