Unter anderem kommt, wie befürchtet, auch die Zusatzgebühr für Lagerhüter auf hiesige Seller zu.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann Amazon auch für den hiesigen Marktplatz neue Gebühren für 2024 ankündigen würde. So schwappten zuletzt bereits aus den USA einige Neuerungen rüber, anhand derer es sich mutmaßen ließe, womit zu rechnen sei. Jetzt erhielten deutsche Seller die Bestätigung per E-Mail: So gibt es zwar auch einige Vergünstigungen oder zumindest bleibende Posten – doch beispielsweise die Zusatzgebühr für Lagerhüter kommt ab April auch nach Europa.

Gleichbleibend bis günstiger – Hier können sich Seller freuen

Die Gebührenänderung soll, sofern nicht separat anders ausgewiesen, ab 5. Februar 2024 greifen. Amazon dankt im Rahmen der E-Mail zunächst allen Sellern für die gute Zusammenarbeit und betont, auch weiterhin auf ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis zu setzen. Dass dies nicht nur Schönmalerei ist, belegen einige Posten, die sich nicht oder sogar nach unten ändern werden.

So solle beispielsweise die Gebühren für den inländischen Versand in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien unverändert bleiben. Steigen werden diese dafür im Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Schweden, Polen und Belgien. Ebenso behalten alle Märkte bis auf Belgien zusätzliche kostengünstige Versandoptionen spezielle für preisgünstige Artikel.

Auch das Einpflegen neuer Produkte wird im nächsten Jahr belohnt: So sollen Seller für neue Artikel im Sortiment von „Versand durch Amazon“ im Schnitt bis zu 10 Prozent Rabatt auf die Gebühren bekommen. Dieser Rabatt gilt dabei nun auch für Sortimente, die keinen bestimmten Markenbezug vorweisen.

Günstige Einlagerung zwischen Januar und September

Um die Nutzung der umweltfreundlichen Versandart im eigenen Karton stärker zu fördern, sollen eben jene Sendungen künftig einen Rabatt auf die Versandgebühren erhalten. Wegfallen wird weiterhin der Aufschlag für übergroße Produkte im Rahmen des Pan-EU-Versands – zumindest, sofern innerhalb eines Landes versandt wird. Für Sendungen ins Ausland bleibt der Aufschlag bestehen.

Hinzu kommt eine Vergünstigung der monatlichen Lagergebühren außerhalb der Spitzenzeiten. Diese greift ab dem 1. März 2024 und gilt für Artikel in Standardgrößen innerhalb der Stores in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Polen und Belgien. Als Nicht-Spitzenzeit definiert Amazon hier die Monate Januar bis September. 

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Aufgepasst bei Lagerhütern – Neue Zusatzgebühr straft geringe Bestände ab

In den USA wurde die Zusatzgebühr bei geringem Lagerbestand vor kurzem für ab April 2024 angekündigt. Das dortige Logistiksystem basiert seit diesem Jahr auf acht zentralen Standorten. Mit einem Lagerbestand, welcher auf den Verkäufen der letzten vier Wochen basiert, soll sichergestellt werden, dass alle dieser Logistikstandorte hinreichend bestückt sind, um schnelle Lieferungen und niedrige Versandkosten weiterhin gewährleisten zu können.

Diese Gebühr soll nun, ebenfalls ab 1. April 2024, auch hierzulande gelten. Sie gilt für Waren in Standardgrößen, die innerhalb des Pan-EU-Programms vertrieben werden. Der Lagerbestand eines Produkts muss dabei den Verkäufen nach Deutschland, Frankreich, Italien oder Spanien innerhalb der letzten 28 Tage entsprechen. Je nachdem, wie hoch die Abweichung ist, und in welcher Gewichtsklasse das Produkt sich befindet, fallen dabei unterschiedliche Gebühren in Höhe zwischen 0,06 und 0,52 Euro an.

Eine genaue Aufschlüsselung der Kosten bietet Amazon auf einer hierfür eingerichteten Hilfeseite an. 

Umfassende Änderungen: Seller sollten genau aufpassen

Die Liste der konkreten Änderungen ist lang und umfassend. So kommen weitere Anpassungen bei den Entsorgungsgebühren, Rücksendegebühren, Gebühren für Mängelrückbuchungen oder veraltete Lagerbestände hinzu. Aber auch neue Angebote für die Teilnahme am Vine-Programm sollen zur Teilnahme locken. Händler:innen sollten sich mit den umfangreichen Änderungen zeitnah vertraut machen, damit es 2024 nicht zu einem bösen Erwachen kommt.

Doch nicht alles, was zuletzt in den USA angekündigt wurde, ist in der hiesigen Ankündigung mit dabei. So scheint es, dass die Gebührensenkung für den Verkauf für günstige Bekleidungsartikel, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt, noch nicht nach Europa überschwappt. Denkbar ist es, dass Amazon den Erfolg dieser im Kampf gegen die Konkurrenz aus Asien zunächst erst in den USA erproben möchte.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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