30 Personen aus sechs verschiedenen Ländern werden von Amazon angeklagt.

 

Eine kriminelle Vereinigung hat ein System entwickelt, mit dem Rückerstattungen im Millionenwert ausgelöst werden, ohne dass die Produkte an den Marktplatz zurückgesendet wurden. Angeklagt werden auf der einen Seite 20 Personen der betrügerischen Organisation REKK sowie ehemalige Amazon-Mitarbeiter:innen, die mit der Organisation zusammengearbeitet haben, wie unter anderem winfuture berichtete.

REKK bezeichnet sich selbst als Betrugsdienstleister und wirbt dabei auf Kanälen wie Telegram, Nulled, Reddit und Discord für die „Dienstleistungen“. 

Rückerstattung ohne Rückgabe des Produkts

REKK geht dabei so vor, dass Personen teure Geräte auf Amazon kaufen, etwa ein iPad oder ein MacBook. Einen Prozentsatz des Produktpreises zahlen die Personen dann an REKK, die für die Käufer dann eine Rückerstattung anfordern. 

Die Organisation manipuliert den Kundenservice durch Bestechung, Social-Engineering-Taktiken oder durch unerlaubten Zugang auf Amazon-Systeme, sodass die Rückerstattung ausgezahlt wird, ohne dass die gekauften Produkte zurückgesendet werden. 

Über 100.000 Bestellungen in einem Monat

Allein im November 2019 sollen laut REKK über 100.000 Rückerstattungen an mehr als 30.000 Kunden ausgezahlt worden sein. Davon betroffen ist Amazon in den USA, Kanada und Europa. 

Jamie Wendell, Anwalt für Cyberkriminalität bei Amazon, gab an, dass Amazon auf drei Kontinenten die Strafverfolgungsbehörden unterstützte, um gegen die Organisationen vorzugehen. Dabei soll Amazon nach eigenen Angaben allein im letzten Jahr rund 1,2 Milliarden Dollar für Ermittler und für die Einstellung von 15.000 Mitarbeitern investiert haben, um Betrug und Diebstahl zu verhindern. 

Amazon gab an, mit verschiedenen Maßnahmen gegen die betrügerischen Aktivitäten vorzugehen. Dabei werden auch Kundenkonten von Personen gesperrt, die in dem Betrug mit verwickelt sind.