Amazon sagt im Vereinigten Königreich Plastik-Verpackungen den Kampf an.

Bereits Ende 2021 hatte Amazon angekündigt, in Sachen Verpackungsmaterialien nachhaltiger werden zu wollen. Ziel ist es dabei, zwar nicht gänzlich, aber zumindest in großen Teilen auf Plastikverpackungen zu verzichten. Nun hat der Konzern einen Schritt getan, um dieses Vorhaben zu erfüllen, und im Vereinigten Königreich die Nutzung von Einweg-Plastiktüten sowie -umschlägen gestoppt.

Die Verbannung der Einweg-Plastikverpackungen gilt dabei übrigens nicht nur für jene Produkte, die Amazon selbst verkauft und versendet, sondern auch für Waren, die Amazon im Rahmen des hauseigenen Fulfillment-Programms für Dritthändler verschickt (FBA).

Plastik-Alternativen: Weniger Volumen, höherer Recyclinganteil 

Statt der umweltschädlichen Einwegtüten und Umschläge aus Plastik werden nach Angaben des Branchenportals LogisticsManager nur noch flexible Papiertüten und Kartonumschläge auf dem britischen Markt verwendet. Dabei gebe es verschiedene Vorteile: Zum einen werden sie mit einem höheren Recyclinganteil hergestellt, zum anderen lasse sich auf diesem Weg das Volumen im Vergleich zur Nutzung von Wellpappschachteln noch weiter reduzieren. Auch die Kunden können die Papiertüten und Kartonschachteln nach dem Erhalt ihrer Bestellungen leichter recyceln.

„Wir haben Änderungen in unserem Liefernetzwerk vorgenommen, die es uns ermöglichen, Einweg-Plastiktüten in Großbritannien zu verbannen“, wird John Boumphrey, Country Manager des Vereinigten Königreichs bei Amazon zitiert. „Kunden erhalten bereits mehr Lieferungen aus leicht recycelbarem Papier und Karton, und wir werden weiter innovativ sein und Wege finden, nachhaltigere Verpackungen zu verwenden.“

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Ausnahmen sind möglich

Ausnahmen von der nachhaltigeren Version der Versandmaterialien gibt es dennoch: Etwa mit Blick auf zerbrechliche Produkte aus Glas, die auch weiterhin mit Luftpolsterfolie geschützt werden sollen. Auch wenn Hersteller ihre Produkte in „geeigneten“ Plastiktüten schicken, will Amazon diese akzeptieren und die Produkte dann ohne weitere Umverpackung an die Kunden weitersenden, um zusätzlichen Müll zu vermeiden.

Darüber hinaus könne es bei bestimmten Wetterbedingungen nötig sein, „dass Amazon eine zusätzliche Einweg-Plastiktüte zu der Papier- und Kartonverpackung hinzufügt, um Bestellungen, die auf den Türschwellen unserer Kunden zurückgelassen werden, vor Regen zu schützen“, heißt es weiter.

Fortschritte beim nachhaltigeren Versenden

Alles in allem habe der Konzern beim Thema Versandverpackungen in den letzten Jahren schon einige Fortschritte verzeichnen können: Seit 2015 konnte beispielsweise das Gewicht der verwendeten Verpackungen pro Sendung um mehr als 36 Prozent gesenkt werden. Eingespart wurden außerdem mehr als 1 Million Tonnen Verpackungsmaterial, was in etwa einer Menge von zwei Milliarden Versandkartons entspreche.

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