Amazons Live Shopping läuft schlecht und ist peinlich, findet Marktplatz-Experte Joe Kaziukenas.

Seit fast drei Jahren setzt Amazon fokussiert auf Live Shopping. Im Februar 2019 startete der Livestreaming-Dienst, bei dem US-Amazon-Händler in eigenen Kanälen ihre Produkte anpreisen, Fragen im Chat beantworten und schließlich auch direkt verkaufen sollen. Doch so richtig ist Amazons Liveshopping-Offensive noch nicht eingeschlagen, findet Joe Kaziukenas von Marketplace Pulse.

Live Shopping bei Amazon: „Weder unterhaltsam noch gut gemacht“

Das Projekt sei „peinlich“. „Das Publikum ist winzig, weil es wenig Grund gibt, sich die Livestreams anzuschauen. Sie sind weder unterhaltsam noch gut gemacht. Obwohl es ums Einkaufen geht, konzentrieren sie sich zu sehr auf den Verkauf“, kritisiert der Experte. Amazon Live erreiche im Schnitt weniger als tausend aktive Zuschauer täglich, so seine Vermutung. Zu Spitzenzeiten wie etwa zum Prime Day 2021 waren es immerhin zwischen 30.000 bis 70.000 aktive Zuschauer.

Ohne entsprechende Reichweite ist Amazon Live Shopping damit auch weder für größere Marken noch für Influencer interessant. Dabei sehen manche Experten in Live Shopping im E-Commerce durchaus viel Potenzial. Auch der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba arbeitet derzeit an einem europäischen Live-Shopping-Projekt. In China ist Live Shopping aber auch deutlich etablierter als im Rest der Welt.

Bisher findet der Großteil von Live-Verkauf via Video noch über YouTube, Instagram und TikTok statt. Amazon wird hier wohl auch künftig keine Rolle spielen, denkt Kaziukenas: „Wenn Live Commerce wirklich stattfinden wird, sieht es nicht so aus, als ob Amazon es bauen würde.“

 

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