Der Online-Riese Amazon ist gegen zwei Influencerinnen vorgegangen, die gefälschte Luxusprodukte beworben und diese auch verkauft haben sollen.

Das Thema Produktpiraterie ist nicht nur im Online-Handel, sondern speziell auch auf dem Marktplatz von Amazon eine schier unendliche Geschichte. Der US-Konzern kämpft seit Jahren gegen den illegalen Handel mit gefälschten Produkten. Immer wieder nahm er in der Vergangenheit groß angelegte Löschaktionen vor oder schloss Händler aus. Auch jüngst soll Amazon einen Erfolg erzielt und zwei mutmaßliche Betrügerinnen sowie diverse Nebenmänner verklagt haben.

Gefälschte Luxusprodukte von Gucci & Co. im Fokus

Im vorliegenden Fall geht es um zwei Influencerinnen, die Fälschungen aus dem Luxusbereich, wie etwa Sonnenbrillen, Gürtel und Geldbeutel von Gucci oder Handtaschen von Dior, via Social Media beworben und über den Amazon Marketplace vertrieben haben sollen. Neben den beiden Frauen seien zudem elf weitere Personen unter anderem wegen irreführender Werbung von der Klage betroffen.

Die Strategie der mutmaßlichen Betrüger umfasste demnach „eine ausgeklügelte Kampagne mit irreführenden Anzeigen [...], um die Fälschungserkennungs-Tools von Amazon auszuhebeln“, zitiert Spiegel Online aus der Anklageschrift. Über Plattformen wie Instagram und TikTok sollen die Angeklagten Werbebilder der Produktfälschungen präsentiert und mit einem Link zu Amazon versehen haben.

Ausgeklügelte Strategie, um Amazon zu täuschen

Bei den werbenden Social-Media-Posts sei allerdings ein Warnhinweis zum Einsatz gekommen, der die Social-Media-Nutzer darüber informierte, dass auf Amazon ein anderes, ähnliches Produkt angezeigt würde – nicht die Fälschungen selbst. „Das irreführende Vorschaubild sollte die Kontrollmechanismen von Amazon täuschen: Nur die Nutzer, die über die entsprechenden Links auf die Seite gelotst worden waren, wussten, was wirklich geliefert wird“, wird das Vorgehen weiter beschrieben.

Bei Testbestellungen sei beispielsweise auf einer Amazon-Produktseite das Bild eines schwarzen Gürtels mit silberner Schnalle zu sehen gewesen, während die Lieferung später ein Imitat der Firma Gucci offenbarte, das mit dem berühmten Doppel-G-Markenzeichen versehen war. Eine Liste der Fälschungen hätten die Anwälte von Amazon im Rahmen der Klage auf fast 40 Seiten zusammengefasst. Amazon rief im Kampf gegen solche Plagiate auch Social-Media-Plattformen auf, Kontrollen ihrer Nutzer durchzuführen und illegales Verhalten durch Maßnahmen zu unterbinden.