In der Regel lässt Amazon durch immer neue Optimierungen seiner Logistiknetze aufhorchen: Neue Standorte, innovative Technologien, verbesserte Strukturen – daran arbeitet der Online-Riese ununterbrochen, um den Kundinnen und Kunden eine bestmögliche, schnelle Lieferung zu gewährleisten.

Dass solche Optimierungen auch Standortschließungen zur Folge haben können, mutet womöglich zunächst seltsam an. Doch genau so wird es nun offenbar im nordrhein-westfälischen Dormagen passieren: Das Sortierzentrum südlich von Düsseldorf soll laut einer dpa-Meldung beim WDR schließen.

Sortierzentrum als veralteter Zwischenschritt

Ein genauer Zeitpunkt der geplanten Schließung steht wohl noch nicht fest. Zunächst setze sich Amazon mit dem Betriebsrat zusammen, um das Vorhaben zu besprechen. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – rund 350 an der Zahl – seien bereits informiert worden. Ihnen stehe die Möglichkeit offen, an einen anderen logistischen Standort des Konzerns zu wechseln.

Beim Standort Dormagen handelt es sich um ein Sortierzentrum, in dem Pakete eine kurzzeitige Zwischenstation einlegen. Weil Amazon seine Lieferkette aber verändert und verbessert hat, werde dieser Zwischenschritt nunmehr seltener benötigt – bestenfalls geht es für bestellte Sendungen direkt zum jeweiligen Verteilstandort, wodurch der Konzern neben Zeit auch Kosten sparen könne.

„Unser Logistiknetzwerk in Deutschland und Europa ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen, um der Kundennachfrage gerecht zu werden“, wird Amazon zitiert. Das Netz ist engmaschiger und die Standorte häufig nahe bei den Kundinnen und Kunden. Auch die Option, den Dormagener Standort in ein anderes Zentrum umzuwandeln sei nicht gegeben, da dies durch die zu geringe Größe nicht möglich sei.

Amazon expandiert weiter

Die Schließung bedeutet aber keineswegs, dass Amazon seine logistische Expansion schon finalisiert habe. Bereits im August soll im lippischen Horn-Bad Meinberg ein neues Logistikzentrum in NRW öffnen. Es wird das sechste neben Dortmund, Mönchengladbach, Oelde, Rheinberg und Werne. Am neuen Standort, nordöstlich von Paderborn, sollen zunächst 1.000 Beschäftigte ihre Arbeit aufnehmen. Die Größe des Teams soll später dann noch weiter aufgestockt werden.

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