Seit der Coronapandemie hat sich die Einstellung gegenüber Homeoffice in vielen Firmen grundsätzlich geändert. Gab es vorher oft nur wenige Tage im Monat, an denen die Angestellten von zu Hause aus arbeiten durften, haben viele Konzerne in Zeiten der Pandemie deutlich flexiblere Modelle eingeführt. Allerdings halten nicht alle Unternehmen auch langfristig am Homeoffice fest: Amazon beispielsweise will seine Mitarbeiter nun verstärkt wieder in die Büros zurückholen und setzt dabei teilweise auf strikte Kontrollen.

Seit 2023 müssen Mitarbeiter des Online-Riesen an drei Tagen Präsenz im Büro zeigen, lediglich zwei Tage stehen ihnen für Homeoffice zur Verfügung. Jedoch scheint diese Regelung derzeit noch nicht nach den Wünschen von Amazon zu fruchten, viele Mitarbeiter kommen an den geforderten Tagen nur für ein paar Stunden ins Büro und verschwinden dann wieder ins Homeoffice. Dies will Amazon mit einer festgelegten Stundenanzahl und strengen Kontrollen verhindern.

Anwesenheitspflicht von bis zu sechs Stunden

Wie unter anderem t3n mit Verweis auf Business Insider berichtet, gibt es in bestimmten Abteilungen ab sofort eine Mindeststundenzahl, welche die Mitarbeiter auch im Büro anwesend sein müssen. Diese strikte Regelung wurde unter anderem in den Einzelhandels- und Cloud-Computing-Teams eingeführt, variiert aber in den verschiedenen Abteilungen teilweise sehr stark. So müssen bestimmte Teams lediglich zwei Stunden an den geforderten Präsenztagen auch tatsächlich anwesend sein, in anderen Abteilungen liegt der Wert bei bis zu sechs Stunden.

Angestellte, die nach Auffassung Amazons nicht „sinnvoll viel Zeit“ im Büro verbringen, werden direkt von den Vorgesetzten darauf angesprochen. Unklar ist allerdings, ob es für dieses Verhalten auch Sanktionen gibt.

Heftige Kritik an neuer Office-Regelung

Als die Präsenztage im Jahr 2023 eingeführt wurden, gab es bereits lautstarke Kritik von den Amazon-Angestellten. Eine Petition gegen die offene Homeoffice-Politik erreichte damals an die 30.000 Unterschriften, konnte die Chefetage aber nicht davon abhalten, die Belegschaft wieder vermehrt zurück ins Büro zu beordern. 

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