Wir haben den ersten März und das heißt, dass es Zeit wird, den Blick noch mal resümierend über den Februar schweifen zu lassen. Denn auch wenn der Monat nur 28 Tage hatte – bei Amazon ist wieder einiges passiert. Wir haben die wichtigsten Ereignisse in unserem Monatsrückblick für Sie zusammengefasst.

Eye of the Beholder

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Kostenlose Lieferung, fehlende Treue und viele Gerüchte

Amazon steht konkurrenzlos an der Spitze? Das stimmt nicht ganz. Gerade in den USA ist Walmart Amazons größter Konkurrent und zwingt Amazon jetzt zur Senkung der Schwelle für die versandkostenfreie Lieferung. Denn Walmart hatte damit begonnen, allen Kunden eine kostenlose Lieferung ab 35 US-Dollar Einkaufswert gewähren. Amazon zog jetzt nach und senkte bei Amazon.com die kostenfreie Lieferung ebenfalls auf 35 US-Dollar ab. Dieser Schritt ist besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Amazon vor gar nicht allzu langer Zeit die Schwelle auf 49 Dollar hochgesetzt hatte.

Die Absenkung ist dabei gar keine schlechte Idee. Denn eine Studie hat gezeigt: Amazon-Kunden schau auch gern mal über den Tellerrand. 53,5 Prozent der 1.500 befragten Online-Shopper geben an, manchmal oder immer Preise bei anderen Anbietern zu prüfen. Nur gut 18 Prozent verlassen sich ausschließlich auf Amazon. Resümee der Studie: „Amazon-Kunden sind nicht unbedingt markentreu, sie sind aber preistreu.“ Aber Amazon kann Kunden auch anders an sich binden. So gab der Gigant bekannt, dass immer mehr Konsumenten auf „Pay with Amazon“ setzen. Mittlerweile wurde diese Payment-Möglichkeit von mehr als 33 Millionen Kunden weltweit genutzt. Bei mehr als 50 Prozent der Pay-with-Amazon-Nutzer soll es sich um Prime-Mitglieder handeln.

Was gibt es noch neues im Prime und Service-Universum? Nach Angaben von Insidern soll der bereits in München und Berlin gestartete Service „Prime Now“ auch bald ins Ruhrgebiet kommen. Dafür soll ein Lager auf dem ehemaligen Werksgelände von Nokia in Bochum genutzt werden. Und es gibt noch mehr Gerüchte: Bereits ab April könnte Amazons Lebensmittel-Lieferdienst Fresh in Berlin starten.

Amazon Go – neues zu den Lebensmittelgeschäften

Apropos Lebensmittel. Mit den Amazon Go Supermärkten geht es auch weiter voran. Davon abgesehen, dass es Gerüchte darüber gibt, dass Amazon bald weitere Märkte in den USA eröffnen soll, heißt es nun sogar, dass Amazon in London bald einen stationären Lebensmittelladen eröffnet. Ob an den Gerüchten was dran ist, wissen wir nicht. Allerdings weiß man mittlerweile, dass es in den Märkten auch Bier und Wein zu kaufen geben wird. Das ist insofern irritierend, als das die dafür notwendige Altersprüfung der Kunden mehr Mitarbeiter benötigt als im ursprünglichen Store-Konzept vorgesehen. Dieses sah anfänglich nämlich tatsächlich nicht mehr als drei Mitarbeiter für eine Schicht vor. Möglich wird dies vor allem durch die fehlenden Kassen, aber auch durch die vielen Roboter. Die menschlichen Angestellten sollten Aufgaben wie Regale nachfüllen oder das Bedienen an „Drive-Thru“-Fenstern nachgehen.

Filme, Serien und drei Oscars

Neben den bereits angesprochenen Themen darf im Februar-Rückblick das Thema Oscar natürlich nicht fehlen. Amazon konnte sich dieses Jahr tatsächlich gleich drei der begehrtesten Film-Trophäen sichern. Das Drama „Manchester by the Sea“ konnte bei der 89. Oscar-Verleihung zwei Trophäen gewinnen. Und auch der iranische Film „The Salesman“ ging nicht mit leeren Händen nach Hause. Beide Produktionen gehören zu den Amazon Studios.

Neben den Oscars gibt es aber vor allem für deutsche Serien-Fans gute Nachrichten. Die neue Serie „You Are Wanted“ von Matthias Schweighöfer startet am 17. März ganz groß durch. Die Produktion wird in über 200 Ländern der Welt gleichzeitig veröffentlicht. Damit kann die Serie bereits jetzt einen beeindruckenden Rekord vorweisen, denn sie startet als erste hiesige Eigenproduktion überhaupt in mehr als 200 Ländern der Welt.

Während man bei den Eigenproduktionen sicher sein kann, dass das drin ist, was drauf steht, war das bei einigen anderen Filmen auf Amazon-Video nicht der Fall. Die Stiftung Warentest hatte Mitte Februar vor Fake-Filmen gewarnt. Aktuellere Kino-Highlights gibt es bei Amazon oft nur zum Leihen und zum Kaufen. Bestimmte Apps für Android- und Fire-Geräte versprechen allerdings kostenlosen Filmgenuss – sind in aller Regel aber Fake-Angebote, die teuer werden können! Amazon reagierte aber prompt. Nachdem man mit dem Sachverhalt konfrontiert wurde, wurden die verdächtigen Apps gelöscht.

Ein eigener Flughafen und Drohnen, die Fallschirme abwerfen

Zu guter Letzt gab es im Februar auch wieder einige Neuigkeiten aus der Logistik-Welt. Gleich am 1. Februar wurde bekannt, dann Amazon in Cincinnati im Norden Kentuckys 2.000 neue Jobs schaffen will. Das Mittel zum Zweck dafür ist ein eigener Flughafen. Die Investitionen für den Umbau des dortigen Flughafens sollen sich auf 1,49 Milliarden Dollar belaufen. Durch einen eigenen Flughafen gibt Amazon seiner Flugzeugflotte ein eigenes Zuhause und wird so auch in puncto Luftfracht wieder ein Stück unabhängiger von seinen Logistik-Partnern.

Die Luft scheint es Amazon angetan zu haben. Das Drohnen-Projekt ist mittlerweile in aller Munde, immer neue Details und Strategien werden bekannt. Ein neuer Patentantrag offenbart, dass Amazon die Pakete von den Drohnen abwerfen und dann per Fallschirm zu Boden gleiten lassen. Dabei soll es sich aber nicht  um einen einfachen Fallschirmabwurf handeln, bei dem man dann das Beste für die Ware und den Kunde hofft: Die Drohne soll den Fall der Lieferung überwachen und den Fallschirm im richtigen Moment ferngesteuert öffnen.