Weihnachten steht vor der Tür, der November ist vorbei. Zeit für unseren Monatsrückblick. Und es war wieder einiges los bei Amazon. Gerade die Themen Incentive-Rezensionen und Fake-Shops sorgten für viele Diskussionen. Aber auch die Preiserhöhung für Amazon Prime sorgte für Wirbel. Wir fassen die wichtigsten Themen aus dem November zusammen.

Eye of the Beholder

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Bewertungen und Fake-Shops – Tiefgreifende Probleme auf dem Marktplatz

Das Thema Bewertungen stand im November ganz oben bei Amazon auf der Liste. Um es genauer zu sagen, handelt es sich um die sogenannten Gefälligkeitsbewertungen. Schon Ende September änderte Amazon in den USA seine Rezensionsvorschriften, dabei ging es jedoch vor allem um Fake-Bewertungen. Doch schon da rückte das Thema Incentive-Rezensionen in den Vordergrund. Und dann machte Amazon Anfang Oktober ernst und erklärte in den US-amerikanischen Richtlinien, dass von nun an Incentive-Rezensionen verboten sind. So konsequent die Ansage auch klingt, sie ist es nicht. Denn Rezensionen aus dem hauseigenen Bewertungs-Club – Amazon Vine – sind weiterhin erlaubt.

Und wie es so oft bei Amazon ist, wurden die Richtlinien nun auch in Deutschland geändert. Doch damit noch nicht genug. Amazon hat jetzt auch damit begonnen, alte Bewertungen von Produkttestern zu löschen. Bereits eine halbe Millionen Bewertungen, von denen etwa 70 Prozent anreizbasiert sein sollen, seien der neuen Vorschrift bereits zum Opfer gefallen sein. Aber damit nicht genug: Amazon gab jetzt bekannt, dass man die Anzahl der Bewertungen, die man als Kunde abgeben darf, auf fünf pro Woche begrenzt. Diese neue Regel bezieht sich allerdings nur auf Bewertungen, die nicht mit einem „verifizierten Kauf“ gekoppelt sind.

Von dem Bewertungs-Problem einmal ganz abgesehen, kämpft Amazon eigentlich schon seit Monaten gegen Fake-Shops und entsprechend Tausende von Fake-Angeboten. Das Problem: Amazon scheint einfach nicht Herr der Lage zu werden. Denn es werden nicht nur Fake-Shops erstellt, auch bestehende seriöse Shops werden gehackt und dann mit Hunderten von falschen Angeboten überschwemmt. Und das Image als sicherer Marktplatz leidet – gerade vor Weihnachten ein echtes Problem.

Prime wird teurer, bietet aber auch noch mehr Service

Auch rund um das Thema Prime ist viel passiert. Die schlechte Nachricht zuerst: Amazon hat angekündigt, den Preis für die Prime-Mitgliedschaft zu erhöhen. Sind es in Deutschland aktuell noch 49 Euro jährlich, sollen es ab Februar 2017 69 Euro sein. Für Bestandsmitglieder greift die 30-prozentige Erhöhung ab dem 01. Juli 2017. Zudem bietet Amazon künftig die Option, Prime als monatlich kündbares Abo für 8,99 Euro pro Monat zu buchen.

Für das was Amazon seinen Prime-Nutzern bietet, ist der Preis aus unserer Sicht absolut okay. Zumal Amazon auch schon wieder nachlegt. Mitte November hat der Online-Riese seinen großen Musik-Streamingdienst Music Unlimited gestartet. Die Nutzer sollen Zugriff auf über 40 Millionen Songs haben. Neben Musikstücken können die Nutzer auch auf Hörbücher, kuratierte Playlists und personalisierte Radiosender zugreifen. In den USA scheint Amazon Prime zudem um einen etwas kurios erscheinenden Service erweitern zu wolle – nämlich um professionelle Putz- und Haushaltsarbeiten.

Und auch in Sachen Video-Streaming gibt es Neuigkeiten: Denn mit dem Start der heiß erwarteten Auto-Show „The Grand Tour“ soll Amazon Prime Video für bis zu 200 Länder freischalten wollen. Bisher ist Prime Video nur in fünf Ländern verfügbar – sollte der Dienst aber ab Dezember weltweit ausgerollt werden, muss sich vor allem Konkurrent Netflix warm anziehen.

Alljährliche Schnäppchen-Woche – Amazon knackt Rekord

Aber genug von Prime – kommen wir zum Thema Schnäppchen. Es war nämlich November und das heißt?! – Genau: Cyber Week bei Amazon. Im Vorfeld hatte der Online-Riese mit über 10.000 Angeboten in der Woche vom 21. bis zum 28. November geworben. Rabatte von bis zu 50 Prozent sollten die Leute auf den Marktplatz locken. Und wie könnte es anderes sein – es hat funktioniert. Allein am Black Friday sollen bis 12.00 Uhr mehr als 1,4 Millionen Produkte verkauft worden sein, womit dieser Black Friday sogar noch besser bei den Kunden ankam, als dies im letzten Jahr der Fall war. 

Amazon expandiert

Dass die Deutschen Amazon lieben, ist kein Geheimnis. Gerade der schnelle Versand und die Verfügbarkeit von eigentlich fast allem, macht Amazon zum Favoriten vieler Online-Shopper. Kein Wunder also, dass Amazon jetzt auch bei der Logistik nachzieht: In Frankenthal in Rheinland-Pfalz entsteht das nunmehr zehnte Amazon-Logistikzentrum auf deutschem Boden. Und nicht vergessen: Ende Oktober hatte Amazon schon den Bau eines Logistik-Zentrums in Dortmund bekannt gegeben. Die Kundenanfrage bei Amazon muss wirklich enorm groß sein… Etwas kurios scheint hingegen die Ankündigung, dass Amazon angeblich insgesamt 2.000 stationäre Lebensmittelgeschäfte im Rahmen von Amazon Fresh eröffnen möchte.