Eigentlich kann Google im Bereich der Suchmaschinen keiner das Wasser reichen. In vielen Ländern, so auch in Deutschland, hat Google seine Konkurrenten wie Microsoft oder Yahoo weit abgehängt. Doch mit Amazon tut sich nun ein neuer Konkurrent im Suchmaschinenmarkt auf, der nicht unbedingt als Suchmaschine bekannt ist.

Amazon als Suchmaschine

(Bildquelle:ArthurStock / Shutterstock.com)

Immer mehr Nutzer suchen Produkte direkt bei Amazon und umgehen damit Google als Suchmaschine. Das belegen in letzter Zeit immer mehr Untersuchungen und Studien. Die Nutzer steuern direkt Amazon an, weil sie dort den Preis der Produkte auf einen Blick sehen und Rezensionen anderer Kunden vorfinden. Hier hat Amazon offensichtlich einen Vorteil gegenüber Google.

Amazon als erste Anlaufstelle für viele

So hat zum Beispiel BloomReach Inc. für eine Studie rund 2.000 Internetnutzer befragt und herausgefunden, dass 55 Prozent der Befragten bevorzugt Amazon einsetzen, wenn sie im Internet Produkte suchen. Im Vergleich dazu würden nur 28 Prozent der Befragten auf klassische Suchmaschinen setzen.

9 von 10 Befragten besuchen zudem Amazon, auch wenn sie ihr gewünschtes Produkt bereits in einem Online-Shop gefunden haben. Höchstwahrscheinlich tun das die meisten von ihnen, um den Preis abzugleichen und eventuell die Produktrezensionen zu lesen. 58 Prozent der befragten Nutzer haben zudem erklärt, dass sie den Online-Shop eines Konkurrenten zu Gunsten von Amazon verlassen haben, weil sie mit der Usability des Online-Shops unzufrieden gewesen waren.

Eine große Herausforderung für die Konkurrenten

Für Amazon ist diese Entwicklung natürlich fabelhaft. Denn wenn die Kunden einmal auf den Seiten von Amazon gelandet sind, muss Amazon sie nur noch vom Kauf überzeugen. „Amazon ist für Käufer zum Referenzpunkt geworden. Sie besuchen zuerst die Seiten von Amazon, um ein Produkt zu finden und dessen Preis zu überprüfen“, sagte Jason Seeba, Marketingchef bei BloomReach.

Die Entwicklung ist allerdings nicht nur für Google schlecht. Auch andere Online-Händler dürften sich über so viel Marktmacht ärgern, denn wenn die Kunden Amazon als zentrale Anlaufstelle in ihren Köpfen gespeichert haben, ist das von der Konkurrenz nun mal schwer zu ändern.