Wie jedes Jahr fand gestern die „re:Invent“-Branchen-Veranstaltung statt. Dort hat Amazon viele Neuerungen für den Amazon Web Service angekündigt, die auf klangvolle Namen wie „Snowball“, „Quicksight“ und „Inspector“ hören. Diese haben wir zusammengetragen und stellen sie nach und nach einzeln vor.

(Bildquelle AWS re:Invent: Brandon O'Connor via Flickr, ohne Änderungen bestimmte Rechte vorbehalten)

Snowball: Transfer von großen Datenmengen

Amazon hat während der Veranstaltung re:Invent 2015 unter anderem ein neues Gerät namens „Snowball“ vorgestellt. Der graue Hardware-Kasten wirkt auf den ersten Blick äußerst massiv, aber das muss er aufgrund seiner Funktion auch durchaus sein. Mit Snowball können Datenmengen von bis zu 50 Terabyte transportiert werden. Er wiegt etwa 20 Kilogramm und soll durch seine widerstandsfähige Hülle auch für weite Reisen geeignet sein.

Die mobile Festplatte kann dabei lediglich gemietet und nicht vollständig gekauft werden. Wie Wired schreibt, „liegen die Kosten von 200 Dollar pro Datentransfer plus Transport weit unter denen eines Backups per Internet.“ Unternehmen können also mit Snowball große Datenmengen als Backup speichern beziehungsweise die Daten auf einen anderen Server umlagern.

 AWS re:Invent 2015

© Amazon via VentureBeat - Screenshot

QuickSight: Neuer Business Intelligence-Dienst

Der Online-Händler hat weiterhin einen neuen Dienst für seinen Cloud-Bereich präsentiert. Mithilfe von „QuickSight“ können Daten aus unterschiedlichen Quellen gesammelt und dann übersichtlich dargestellt werden. Quicksight nutzt dabei nach Informationen von Heise alle „Daten, die ein Unternehmen in das externe Rechenzentrum ausgelagert hat, inklusive Redshift, DynamoDB, Elastic Map Reduce, Kinesis und selbst einfacher Dateien aus S3.“

Nach der Informationsbündelung werden die Daten durch eine Engine namens SPICE ausgewertet und angezeigt. Der Vorteil von QuickSight besteht unter anderem darin, dass der Business Intelligence-Dienst (BI) den Usern vorschlägt, welche Auswertungen für den Nutzer in Fragen kommen könnten. Auch durch die einfache Handhabung soll das Tool punkten und sich so ebenfalls an Einsteiger in diesem Bereich richten. Der Dienst soll etwa neun US-Dollar im Monat kosten.

Kinesis Firehose: Streaming-Data-Tool für die AWS-Cloud

Ab sofort ist mit „Kinesis Firehose“ ein neues Tool verfügbar, um Daten von einer Web-App oder einer mobilen App in das Amazon Web Services-Speichersystem zu packen. Danach können die ausgelagerten Daten analysiert werden.

Kinesis Firehose ist der Nachfolger des vor zwei Jahren gestarteten „Kinesis“ und soll das Streamen von Daten ins AWS-System erheblich vereinfachen. Der User muss lediglich einen Stream starten und an den Amazon Simple Storage Service (S3) oder an Amazon Redshift schicken. Danach übernimmt Kinesis Firehose für den Nutzer die Überwachung, die Skalierung und die Verwaltung der Daten.

 

Kinesis Firehose

© Amazon

Database Migration Service: Übermittlung von Datenbanken

Bei der AWS wurden auch Neuerungen im Bereich Datenspeicherung für die öffentliche Cloud bekannt gegeben. Mit dem „Database Migration Service“ können Unternehmen Datenbanken innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten in die AWS-Cloud packen.

Hierfür sollen zukünftig Kosten gesenkt werden. Um dies zu garantieren, wurde mit dem „Schema Conversion Tool“ ein neues Werkzeug vorgestellt, das bereits bestehende Datenbanken umwandelt, sodass diese mit denen sich bereits in der Cloud-befindlichen Datenbanken perfekt harmonisieren.

Inspector: Ermittlung von Sicherheitslücken

Dadurch, dass Systeme, Konfigurationen und Anwendungen immer komplexer werden, fällt es zunehmend schwerer, potenzielle Sicherheitslücken zu ermitteln. Dafür hat Amazon mit „Inspector“ ein Tool vorgestellt, das Sicherheitslücken und generelle System-Schwachstellen automatisch aufspüren soll. Inspector analysiert dafür das Verhalten der Anwendungen, die innerhalb der AWS laufen.

 Inspector

© Amazon