Eine neue Werbekampagne zeigt mal wieder, wie stark Amazon im Marketing-Bereich ist.

Tag für Tag verschickt Amazon viele Millionen Pakete aus seinen Logistikzentren und erfüllt damit die Wünsche der Kundinnen und Kunden. Damit verbunden sind allerdings auch horrende Mengen an Kartonagen und Verpackungsmaterialien, die als Nebenprodukt schließlich im Müll landen.

Der teils massiven Kritik von Umweltschützern begegnet das Unternehmen mit unterschiedlichen Strategien, die der Nachhaltigkeit und Müllreduktion dienen. Nachdem Amazon in der Vergangenheit Plastikverpackungen in weiten Teilen seiner Logistik verbannt hatte, verweist der Online-Riese in einem neuen Video nun auch auf die Erfolge, die man bei der Einsparung von Kartons bereits vorweisen kann.

Statt dröge Zahlen zu präsentieren, verpackt Amazon das Thema in eine witzige Eilmeldung, in deren Mittelpunkt zahlreiche unzufriedene Katzen stehen – denn diese werden quasi ihrer Lieblingsspielzeuge, Kartons, beraubt.

Amazon spart 2 Millionen Tonnen Verpackungsmaterial

„Die meisten Kund:innen freuen sich, dass ihre Amazon-Bestellung weniger Verpackungsmaterial enthält. Aber ihre Katzen sind untröstlich“, wird ein hauseigener Paketbote in einer entsprechenden Meldung zitiert. „So viele mürrische Miezen wie jetzt haben wir noch nie erlebt. Wo uns früher niedliche Kätzchen freundlich an der Haustür empfingen, begegnen uns nun aggressive Stubentiger, die buckeln und fauchen, weil ihre Amazon-Lieferung kein Spielzeug aus Pappe mehr enthält.“

Die Katerstimmung bei den geliebten Vierbeinern nimmt Amazon der Umwelt zuliebe aber offensichtlich in Kauf: Denn mit dem Verzicht auf zusätzliche Umverpackungen werden Sendungen leichter, was wiederum zu einer Reduzierung der Lieferemissionen pro Paket führt. Um mehr als 50 Prozent konnte der Konzern die Zahl jener Bestellungen steigern, die in den vergangenen vier Jahren ohne zusätzliche Versandverpackung in Deutschland verschickt wurden. Stattdessen werden die Waren in der Herstellerverpackung an die Kundinnen und Kunden gesendet.

Außerdem konnte das Unternehmen durch die Maßnahmen das Verpackungsgewicht pro Sendung seit 2015 im Schnitt um 41 Prozent verringern und auf diesem Weg insgesamt zwei Millionen Tonnen an Verpackungsmaterial einsparen.

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Witziger Spot darf nicht über Umweltprobleme hinwegtäuschen

Alles in allem zeigt sich Amazon mit dem Video mal wieder in Marketing-Topform. Denn der unerfahrene Zuschauer läuft Gefahr, sich ob der niedlichen Katzen und der Zahlen rund um eingesparte Kartons über die Umweltprobleme des Konzerns hinwegtäuschen zu lassen.

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Denn obwohl Amazon zahlreiche nachhaltige Strategien verfolgt und viele grüne Maßnahmen ins Leben gerufen hat, gibt es nach wie vor massive Kritik an den Umweltschäden, die der Konzern vermeintlich verursachen soll: Laut der Umweltorganisation Oceana soll Amazon 2019 etwa 465 Millionen Pfund an Kunststoffabfällen erzeugt haben, von denen etwa 10.000 Tonnen im Meer sowie in Süßwassersystemen gelandet seien. Amazon selbst hatte die Zahlen zurückgewiesen.

Und auch in jüngster Zeit wurden Proteste laut: Im vergangenen Sommer hatten Aktivisten vor Amazons Hauptsitz beispielsweise ein gigantisches Graffiti auf die Straße gebracht, das den Konzern als Umweltsünder brandmarkte. Mit der Aktion wollte die Aktivistengruppe Stand.earth „im Stillen eine klare Botschaft an CEO Andy Jassy“ schicken. Zuvor verkündete Amazon, seine gesetzten Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen nicht zum gesetzten Termin erreichen zu können.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com