Wie Amazon seine Logistik-Teams über die winterliche Jahreszeit bringt, hat der Konzern jüngst verraten.

Auch bei frostigsten Temperaturen, Schneefällen und Glatteis sind die Paketboten von Amazon unterwegs, um die bestellten Sendungen zu den Kundinnen und Kunden zu bringen. Ganz ungefährlich ist die Lieferung bei widrigem Winterwetter jedoch nicht, weshalb der Konzern verschiedene Maßnahmen und Strategien bei der Hand hat, um den saisonalen Hürden gut vorbereitet entgegentreten zu können. Sicherheit – so hat es der Konzern jüngst noch einmal betont – habe dabei oberste Priorität.

Dicke Kleidung und warme Pausen

„Unser Ansatz zur Vorbereitung auf Unwetter besteht darin, alle Möglichkeiten vorherzusehen, um das Risiko zu minimieren und die Sicherheit aller zu gewährleisten“, kommentierte Julie Cowlishaw-Ellison jüngst in einem Interview. Sie ist bei Amazon in Europa als Workplace Health & Safety Director tätig und kümmert sich um die Gesundheit und Sicherheit der eigenen Belegschaft sowie der Lieferpartner.

So banal das klingen mag: Ein erster Ansatz, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der kalten Jahreszeit zu schützen, sei es, sie mit angemessener Winterkleidung wie Mützen, Handschuhen, warmer Oberbekleidung oder Handwärmern und Schuhspikes auszustatten. Während viele Angestellte in klimatisierten bzw. beheizten Einrichtungen arbeiten, gelten für Mitarbeitende, die im Freien tätig sind, speziellere Regelungen: Sie sind etwa angehalten, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ihre Pausen in warmen Innenräumen zu verbringen. 

Amazon reagiert mit veränderten Routen und Schichten

Ob einbrechender Schnee, gefährliche Glätte, starker Wind oder sonstige Wetterkapriolen – um angemessen reagieren zu können und die Teams auf unwegsame Touren vorzubereiten, sei es für Amazon grundsätzlich unabdingbar, das Wetter genau im Blick zu behalten und meteorologische Prognosen ernstzunehmen. 

„Wir schulen unsere Mitarbeiter in der Anwendung von Vorhersagen und geben diese an unsere Partner weiter, damit sie auf unterschiedliche Wetterbedingungen sicher und effektiv reagieren können“, so die Managerin weiter. Indem die Logistik-Teams in engem Austausch mit den Teams für kritische Zwischenfälle stehen, könne auf Vorfälle verschiedener Art schnell reagiert und gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen werden. 

Als Folge bestimmter Reisehinweise werden beispielsweise Lieferrouten angepasst oder Schichten verkürzt bzw. abgeändert. „Wir kommunizieren in Echtzeit mit unseren Lieferpartnern vor, während und nach Wetterereignissen, sodass sie über die neuesten Prognosen und Pläne zur Schadensbegrenzung verfügen, und dasselbe gilt für die Führungsteams vor Ort.“

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Lieferwagen, Tankstellen und Restaurants als warme Pausenorte

Die Lieferpartner erreiche man bei Unwetterwarnungen oder in sonstigen sicherheitsrelevanten Fällen über die entsprechende Sicherheitsfunktion der Amazon Delivery App. „Dieser neue Sicherheitsmechanismus informiert, wenn sich die Wettervorhersage im Vergleich zum Vortag erheblich ändert und wenn potenzielle Wettergefahren wie starker Wind, Schneefall, Glatteis oder dichter Nebel bestehen.“ Diese Informationen werden dann auch bei den vorgeschlagenen Routen berücksichtigt.

Neben vorbereitenden Maßnahmen der Lieferanten, wie etwa der Montage von Winterreifen, lege Amazon „großen Wert darauf“, dass alle genutzten Fahrzeuge der Lieferpartner eine funktionierende Heizung besitzen. Dies trage dazu bei, „dass die Fahrer ihre Fahrzeuge als Option zum Aufwärmen während ihrer Pausen nutzen können, zusätzlich zu der Liste der Pausenorte in Gebäuden, wie Tankstellen oder Restaurants, die auch in der Amazon Delivery App aufgeführt sind“, erklärt Julie Cowlishaw-Ellison weiter.

Amazon will bester Arbeitgeber der Welt werden

Auch die Sicherheitsschulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rückt Amazon demnach in den Fokus: Um Risikofaktoren für Kältestress besser zu verstehen und Anzeichen für kältebedingte Verletzungen erkennen zu können, werden Betriebsleiter vor Ort speziell geschult. 

Darüber hinaus ermutige das Unternehmen die Angestellten, sich an ihre Führungskräfte zu wenden, wenn sie bezüglich des Wegs zur Arbeit oder dem Nachhauseweg Sorgen haben. Nach wie vor strebe Amazon nach dem Status des besten Arbeitgebers der Welt – weshalb „das Wohlergehen der Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung“ sei. 

Arbeitsbedingungen immer wieder in der Kritik

Trotz der großen Ambitionen gerieten in der Vergangenheit die herrschenden Arbeitsbedingungen gerade im Bereich der Logistik und speziell mit Blick auf die Lieferanten immer wieder in die Kritik. Zu hohe Ziele, der Vorwurf von Ausbeutung, umfassende Überwachung oder zu wenige Toilettenpausen standen dabei unter anderem im Fokus. (Mehr dazu, siehe Themenbox)

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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