Die Frage, ob Amazon den Staubsauger-Hersteller iRobot übernehmen darf, ist noch immer nicht geklärt.

 

Obwohl es zunächst danach aussah, dass die Europäischen Kommission den Kauf des Staubsauger-Herstellers iRobot durch den Online-Riesen Amazon einfach durchwinken wird, kam es schließlich anders: Im November hatten die Wettbewerbshüter doch noch eine Warnung an den Konzern geschickt, weil sie befürchteten, dass die Übernahme womöglich den freien Wettbewerb auf dem Markt beeinträchtigen könnte.

Amazon wurde dabei ein Zeitraum eingeräumt, um sich zum Thema zu äußern, etwaige Bedenken der Kommission argumentativ auszuräumen und Lösungsvorschläge vorzulegen. Diese Frist ist nach Angaben von Reuters am vergangenen Mittwoch abgelaufen – und zwar ohne, dass Amazon Maßnahmen angeboten hat.

Ausgang bislang ungewiss

„Das Fehlen von Abhilfemaßnahmen könnte entweder eine bedingungslose Genehmigung der EU-Kartellbehörden oder ein Veto der EU gegen das Geschäft bedeuten“, heißt es in dem Bericht. Wie es jetzt rund um den potenziellen Milliarden-Deal weitergeht, wird sich wohl in den kommenden Tagen oder Wochen zeigen.

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Das sind die potenziellen Knackpunkte der Kritik

Zumindest im Vorfeld hatte die EU-Kommission offiziell verlauten lassen, „dass Amazon durch die Übernahme in der Lage wäre, den Wettbewerb auf dem Markt für Saugroboter zu beschränken und seine Stellung als Online-Marktplatz-Anbieter zu stärken“, hieß es vonseiten der Kommission noch im Sommer.

Da Amazon nicht nur als Händler und Hersteller, sondern auch als Marktplatzbetreiber aktiv ist, sei zu befürchten, dass der Konzern konkurrierenden Dritthändlern den Zugang zum hauseigenen Marktplatz erschwere oder diese gänzlich ausschließe. Im Zuge potenzieller Abschottungsstrategien wäre es demnach möglich, dass der Wettbewerb rund um die Herstellung und Lieferung von Saugrobotern beeinträchtigt oder die Preise für Kundinnen und Kunden erhöhen würde.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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