In den USA wurde jetzt ein massiver Retourenbetrug aufgedeckt.

Amazon zeigt sich oft kulant, was die Rücksendung von retournierten Artikeln angeht. In vielen Fällen müssen Kunden diese nicht zurückschicken und bekommen dennoch das Geld erstattet. Dies nutzen allerdings auch immer wieder Kriminelle aus und bringen die Online-Händler so teilweise um erhebliche Summen. In einem aktuellen Fallen entstand für den US-Konzern so ein Schaden von rund 700.000 Dollar.

Wie das Portal 404media berichtet, wird in den USA derzeit Klage gegen eine Gruppe von Betrügern erhoben, die Amazon um das Geld gebracht haben sollen. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergeben haben, sollen sie dabei immer nach der gleichen Masche gehandelt haben: Die Bande bestellte Artikel, um diese anschließend zu reklamieren. Dabei wurde sich hauptsächlich auf Waren spezialisiert, bei denen Amazon auch ohne Rücksendung den Kaufpreis erstattet. Hin und wieder wurde auch einfach behauptet, dass die Waren nie beim Empfänger angekommen sind. Die dadurch ergaunerten Produkte wurden dann wiederum auf anderen Plattformen gewinnbringend verkauft.

Amazon-Mitarbeiter waren in Betrug involviert

Die Kriminellen sollen außerdem Unterstützung von Insidern innerhalb Amazons erhalten haben. Die betroffenen Mitarbeiter haben angeblich einige Rücksendekosten kulant erstattet und wurden dann am Gewinn des Betruges beteiligt. Zusätzlich zu dem Retourenbetrug bei Amazon boten sie ihre Betrugsmasche auch als Refund-as-a-Service an, um für Dritte und gegen eine Bezahlung Rücksendungen zu veranlassen, bei denen die Kunden das Produkt aber dennoch behalten konnten. Wie aus der Gerichtsakte hervorgeht, soll die Gruppe seit April 2019 diese Masche mehrere tausend mal durchgeführt haben.